Dass gerade der Frühling endet, erkennt man auf Instagram nicht nur daran, dass die Influencer-Bekleidung spärlicher wird. Sondern auch an der Hochzeit der Spargel-Memes.
Eine Frau, die ihrem Gegenüber etwas zärtlich ins Ohr flüstert, zum Beispiel. Darunter in weißen Lettern: „Es ist Spargelzeit.“ Der Partner bekommt sofort Gänsehaut. Oder ein Filmbild von Gerald Butler, der „This is Spargel!“ schreit.
Kann man lustig finden, ein bisschen Wahrheit steckt auch dahinter: Deutsche wie Österreicher lieben dieses etwas unförmige Gemüse, diskriminieren weder weiß noch grün, dick noch dünn. Im Gegenteil: All Spargel is beautiful!
Was die Spargelzeit besonders reizvoll macht: ihre engen Grenzen. Jedes Jahr kann man sich aufs Neue darauf freuen und auch darauf, wenn sie (wie dieser Tage) wieder vorbeigeht, so tun als wäre man traurig, obwohl einem der penetrante Geschmack allmählich zum Hals raushängt.
Wir erweisen dem zarten Gemüse für heuer die letzte Ehre. Zum Beispiel mit einer improvisierten Sommerpasta. Dafür Pappardelle al dente kochen. In der Zwischenzeit die Sauce vorbereiten: grünen Spargel von den holzigen Enden befreien, in zwei Zentimeter lange Stücke schneiden. Mit einem Haufen Knoblauchscheiben anrösten, bis der Spargel fast durchgegart ist (ca. sieben Minuten).
Dann mit reichlich Weißwein ablöschen. In die Sauce einen TL Senf, Zitronensaft einer Zitrone, 1TL Bio-Zitronenschale und eine Menge Kapern geben, Salz, Pfeffer und, wer will, auch Chili dazu. Etwas eindicken lassen, dabei hilft auch Pastawasser. Am Teller angerichtet noch einen Schuss Zitronensaft für die Frische dazu und reichlich Parmesan. Spargelzeit!