Jeder große Suppentiger reicht jetzt ein Gazpacho rüber

Daniela Krenn
Essen / Trinken, FALTER 23/2023 vom 06.06.2023

Foto: Daniela Krenn

Suppe muss heiß sein. Findet zumindest die Autorin dieses Rezeptes. Und zwar so heiß, dass man vorsichtig blasen muss, bevor der Löffel im Mund verschwindet, und die Chance, sich die Zunge zu verbrennen, trotzdem noch etwa fiftyfifty ist. Gehört zum Suppenerlebnis dazu. Man stelle mir einen vollen Topf dampfende Suppe und Frittaten hin, ich werde mich tagelang glücklich daran laben - auch wenn Ernährungswissenschaftlern jetzt gerade der Löffel runterfällt. Ihre wärmende Natur macht die Suppe zum Wintergericht schlechthin - wer friert, kann besser mit der Verbrennungsgefahr leben.

Was aber soll ich jetzt tun, wenn es draußen wenigstens annähernd Sommer und die Lust auf Suppe trotzdem nicht verschwunden ist? Versuchen wir uns an einer Gazpacho Andaluz -der wohl bekanntesten kalten Suppe der westlichen Welt. Das eine Rezept gibt es nicht, jede Familie oder Region kocht sie mit ein bisschen mehr Tomate, ein bisschen weniger Knoblauch, irgendwie ist sich niemand einig, ob grüner oder roter Paprika, immerhin bei einem Detail stimmen alle überein: sieben Grad ist die Zieltemperatur.

Wir machen unsere Gazpacho simpel: rund 700 g reife Tomaten, 150 g roten Paprika, zwei Knoblauchzehen, eine halbe Zwiebel, drei Scheiben Weißbrot und ein Viertel Gurke grob zerkleinern. Alles in ein hohes Gefäß schmeißen und mit dem Pürierstab mixen. Einen guten Schuss Olivenöl dazugeben, salzen, pfeffern, dann noch einmal durchmixen. Etwa eine Stunde kaltstellen.

Jetzt die Croutons vorbereiten. Einige Scheiben Weißbrot grob würfeln, bei mittlerer Hitze in Olivenöl in der Pfanne knusprig braun rösten. Mit der Suppe servieren. Ist nicht ganz so eine Wohltat wie die Brühe im Winter. Aber ihr bestes Substitut.

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