KATHARINA SEIDLER —
05.02.2015
In den vergangenen fünf Jahren hatte sich der Abend als „Spot on Denmark“-Festival noch rein auf dänische Acts konzentriert, diesmal wurde die Veranstaltung im Wuk zur Wiener Version der Berliner Clubnacht Ja Ja Ja, die sich der Bekanntmachung von skandinavischen und nordeuropäischen Künstlern im Allgemeinen widmet. Freundschaftliche Völkerverbindung fand an diesem Freitagabend nicht nur zwischen Acts wie den isländischen Indiepoppern Vök oder dem finnischen Rapper Noah Kin und dem traditionell zahlreich erschienenen und interessierten Publikum statt, sondern auch auf der Bühne untereinander. Beim Set des dänischen Produzenten Sekuoia, der gemeinsam mit einem zweiten Musiker an Keyboards, Gitarre, Laptop und Schlagzeug wasserfarbene Harmonien mit steppigen Beats kurzschloss, kam Noah Kin noch einmal auf die Bühne und improvisierte im roten Lichternebel, während einer seiner Bandkollegen begeistert Fotos machte: „Are you happy now?“ Klare Antwort: dreimal „ja!“
VORSCHAU
Donnerstag (5.2.): Die Post-Step-Bass-Musiker Mieux kehren nach ihrem herbstlichen Boiler-Room-Gig ins Celeste zurück, und in der Grellen Forelle ist beim Besuch des amerikanischen „Death Rap“-Erfinders Necro wieder Hip-Hop-Showtime.
freitag: Wandl kombiniert im Brut frei fließende Steps, Bässe und Vocals mit verträumten Harmonien, André Galuzzi spielt in der Kantine Techhouse, und der kroatische Freestyler Eddy Ramich mixt im Celeste globale House Music und Future Jazz. Zweimal noch Techno: Im Dual gibt es ein Liveset von Pater Umbert (as in: Gollini), und Alex.Do erforscht in der Auslage die deep-trippigen Seiten des Genres.
samstag: Das Dub Champions Festival holt Lee Scratch Perry ins Wuk. In der Arena werken die drei Drum’n’Bass-Giganten von Noisia, Anthony Rother schraubt im Flex an wuchtigem Analog-Electro-Techno, und der große Hip-Hop-Weiterdenker DJ Shadow kommt mit Cut Chemist in die Ottakringer Brauerei. Ascending Waves, die Nacht für Sounds aus den Randbereichen der konventionellen Clubmusik in der Grellen Forelle, hat Ekman und Philipp Quehenberger eingeladen. In der Pratersauna geizen Village und 8Er$ nicht mit dicken Beats und Monster-Trap, während Suicideyear aus dem Süden der USA, der Ursprungsregion von Trap, im Aux Gazelles an der Abstraktion dieses Genres arbeitet. Spezialtipp: Terje Bakke und Alexander Skancke bringen verspielt-deepen House aus Norwegen in die Auslage.
Flyer der Woche ausgesucht von Lisa Kiss