Ausgewacht: Die Kolumne erhält eine Frischzellenkur


KATHARINA SEIDLER

30.01.2020

Ich hab mich entschieden, ich will ein gutes wildes Leben“, heißt es im Lied „Dieses wilde gute Leben“ des deutschen Musikers Tilman Rossmy. Wir haben den Satz zu unserem Lebensmotto auserkoren und unsere Geschichten aus der Discommunity neun Jahre lang in Kolumnenform gegossen. „Jetzt ist das viele Ausgehen also wirklich dein Job“, sagte unsere Mutter zu Beginn. Weil es im selben Song aber weitergeht mit „Information verbreiten und dann weiterziehen“ und weil in Wien auch jede Menge andere Nachtschwärmer mit interessanten Geschichten und Beobachtungen unterwegs sind, ist diese Kolumne die letzte Ausgabe von „Katharinas Nachtwache“. Ab nächster Woche erzählt hier der DJ und Veranstalter Sandro Nicolussi aus seiner Welt, während wir in Zukunft beim Partymachen weniger Handynotizen machen werden. Zum Abschluss noch einmal Tilman Rossmy, als neuer Leitspruch für die nächsten Jahre: „In Bewegung bleiben, den guten Stoff produzieren, und das nenn ich dann Leben.“ Wir sehen uns auf der Tanzfläche!

VORSCHAU

FREITAG: Im Venster99 vermischen die Liveacts LSW und die Gruppe Ali Europa beim Club Unentschieden herrlich abgedrehte Musiken von Kraut bis Tropicalia, Slo-Motion-Funk und Neue Deutsche Welle der experimentellen Art. Im Einbaumöbel erklingt wundersamer, nebeliger, elektronischer Pop von Orient, Tony Renaissance und Rosa Nebel; Gran Bankrott interpretiert Postpunk auf mannigfaltige Weisen im Chateau Rouge, und im Flex Café treffen die beiden Westcoast-Rap-Fans BumBumKunst und Skero auf die Cloudrap-Aufsteigerin Hunney Pimp. Goth-Pop mit Industrial-Schlagseite servieren die tollen Ziegenmaskenträger The Devil & The Universe im Viper Room. Das Münchner Clubmusik-Urgestein DJ Hell reist in die ­Pratersauna, der Chicagoer Ibiza-Jetsetter Felix the Housecat kommt ins O, und die polnische Elektronikszene präsentiert sich im Werk mit einer Gesandtschaft, die etwa aus dem eleganten Technologen aheloy! oder dem Space-Disco-Reisenden Tamten besteht.

SAMSTAG: Musikerinnen-Superpower gibt es geballt von Schapka, Farce, Kerosin95 u.a. im EKH. Die ukrainische Techno-DJ Nastia bringt die Grelle­­ ­Forelle zum Schwitzen, Roman Rauch & Peletronic stellen im Rhiz ihre jazzige House-EP „Pizza & Trumpets“ vor, und Nino Sebelic & Co machen im Einbaumöbel in Sachen Techno keine Gefangenen. Sammy Dee aus dem Hause Perlon serviert dem Sass derweil Minimal Techno.


Flyer der Woche ausgesucht von Lisa Kiss