Die Viennale ist nicht nur ein Filmfestival


KATHARINA SEIDLER

31.10.2018

Ist das nun ein Teil der Halle E oder nicht? Diese Frage beschäftigte uns unter anderem am Donnerstagabend, als wir uns in der Viennale Festivalzentrale in der Kunsthalle ins Getümmel stürzten. Zur Eröffnung des bis 8. November laufenden Festivals war die Londoner DJ Mina angereist. Im mysteriösen Raum drinnen war es stickig, bummvoll und viel zu hell, und doch wurde man von Minas gutgelauntem Mix aus Dancehall, Afrobeat und tropischer, hybrider Clubmusik sofort mitgerissen. Ähnlich wie bei Impulstanz sind die immer sehr gut gebuchten Rundum-Partys der Viennale für viele Menschen ebenso wichtig wie das Festival selbst; gemeinsam haben die beiden Events auch, dass das ausgiebige Herumstehen und Plaudern vor der Location unbedingt zum Abend dazugehört. Neu sind bei der Viennale dieses Jahr Aperitif- und Meet&Greet-Veranstaltungen am frühen Abend. Die Partycrowd freut sich also auf zwei weitere Wochen Abwechslung im Wiener Nachtleben.

VORSCHAU

FREITAG: Das Hyperreality Festival präsentiert in der Grellen Forelle alle seine bisherigen Auftragswerke, darunter die bewusstseinsverändernden Großtaten von Battle-Ax, Jung an Tagen und Fauna. In einer geheimen Location am Bauernmarkt 22 beschallt Disco-King Wolfram einen der fünf Floors, im Viennale Festivalzentrum trifft bei Malefiz Pop auf queere Subkultur und bei Queer Crisp im Club-U ist hochenergetischer House und Disco angesagt. In der Nordbahnhalle gibt es strengen Techno von Lady Starlight und Len Faki, der polnische Lo-Fi-Technologe Mchy i Porosty trifft im Au auf die Dark-Waverin Mala Herba, und der Kölner Selektor Hade beweist im Real White Rabbit Expertise in Sachen deutsche Synth-Raritäten sowie Wave, Dub und Disco.

SAMSTAG: Lil Promise und Sofie wirbeln in der Viennale Zentrale durch kontemporäre Clubsounds, der kanadische Live-Techno-Meister Mathew Jonson errichtet seinen Maschinenpark in der Grellen Forelle und der Ire Bobby Analog setzt im Sass auf warmen House voll Percussions und Pianos. Infinite Palace spielt herrlich seltsame Popmusik im Rhiz und im Au ist bei MP Flapp und Mark Oni Afrobeat-, Afrofunk- und Afrodisco-Zeit. André Galuzzi und Anthea vertreten in der Pratersauna Sven Väths Label Cocoon Recordings und Matrix & Futurebound headlinen das Drum’n’Bass-Festival von Mainframe in der Arena.


Flyer der Woche ausgesucht von Lisa Kiss