Starke Schwedinnen in der Stadt: Gnučči und Tami T


KATHARINA SEIDLER

13.09.2018

Spaß, Party und politische Agenden lassen sich am kommenden Wochenende bei mehreren Gelegenheiten ausgezeichnet miteinander verbinden. Das Kunstfestival Wienwoche stellt sein Programm heuer unter die Schlagworte Gemeingut und Grenzen. Nach einer eröffnenden Comedy-Gala übernimmt am 14.9. die Selfmade-Superwoman Gnučči das Mikrophon in der Nordbahnhalle. Bitzschnelle Raps und neonfarbenen Pop mixt die Schwedin mit serbischen Wurzeln mit Kuduro, Dancehall und Electro. Sie kümmert sich um Genre- ebenso wenig wie um Ländergrenzen; die Vergleiche reichen von M.I.A. bis Missy Elliot. Am 15.9. präsentiert die Reihe Gender Crash im Wuk Tami T, eine andere schwedische Musikerin mit Superkräften. Ihr Lieblingsinstrument, einen Strap-On zum Umschnallen, den sie wie eine elektronische Trommel beklopft, hat Tami T selbst gebaut. Ihren zuckersüßen, romantischen Pop konterkariert sie mit extrem expliziten Texten über Perioden-Sex und sonstige Selbstermächtigungen. The future is female.

VORSCHAU

DONNERSTAG (13.9.): Synths, Punk und Science-Fiction-Sounds kommen von Mitra Mitra und Soft Riot im Au, Electronica, Ambient und Exotica von Misonica und Fingers Of God im Celeste und Dark Disco von Sirius&Darktunes im The Real White Rabbit.

FREITAG: Im Emil Maurer Skatepark kann man die neugegründeten Bands des Girls Rock Camp 2018 live erleben. G.Rizo und Squalloscope bespielen den FemFriday im Weltmuseum mit Pop-Funk und Songwriterinnen-Experimentalpop, der House-Club Manifest eröffnet die Herbst-Saison im Sass mit dem schwedischen Seelenschmeichler Kornél Kovács und im Camera Club gratulieren Klitclique dem Club G.Spot mit feministischen Raps zum 15. Geburtstag. Vincent Feit und Polyxene hüllen das Celeste in Distorted House und Rausche-Techno, Human Rias kocht in der Fluc Wanne ein dunkles Techno-Süppchen und der Techhouser Oliver Koletzki serviert der Grellen Forelle ein bekömmliches Menü.

SAMSTAG: Bei Rapper lesen Rapper treten in der Urania etwa Esrap und AliceD ans Mikrophon. Zehn Avantgarde-Jazzerinnen und -Jazzer wie Peter Rom oder Susanna Gartmayer spielen beim Jazzwerkstatt-Festival im Blue Tomato jeweils zehn Minuten, beim Salon Magika im Werk malen Martha van Straaten und EXZ mit tropischen Downbeats und die Turntablistin Anna Morgan wirbelt im Fluc Juke und tribaligen Jungle zusammen.


Flyer der Woche ausgesucht von Lisa Kiss