KATHARINA SEIDLER —
15.03.2018
Ein Festival mit Monophobe, Manu Mayr, Mira Lu Kovacs, Agnes Hvidzdalek, Wien Diesel, Elektro Guzzi, Koenig und Sixtus Preiss ist ein gutes Festival. Es erfreut Fans von feinsinniger Popmusik an der Schnittstelle von Electronica und Experiment, Jazz und raffinierter Beatschnitzerei. Das One Song Festival, bei dem sich die Genannten in den KMPW Studios versammeln, ist aber kein Event im klassischen Sinn. Tickets gibt es keine, geschweige denn eine Gästeliste, und um Getränke muss man sich auch selbst kümmern. Wer dabei sein will, wie alle Beteiligten genau einen Song performen, geht einfach am 16.3. um 19 Uhr auf die Website onesongfestival.com und erfreut sich beim Livestream am Platz in der ersten Reihe. Den Zuhörenden wird es dabei so gehen wie Freunden der Krautfleckerl der Tante Jolesch: Ein Song ist ein köstliches Appetithäppchen und macht Lust auf mehr, vielleicht auch mal in real life.
VORSCHAU
DONNERSTAG (15.3.): Die Rap-Expertin Dalia Ahmed kapert das Tanzquartier, und Jay Smoo & Franjazzco setzen im Mon Ami auf entspannten House.
FREITAG: Hip-Hop-Stars wie Brenk Sinatra oder Ebow einmal anders: Rapper lesen Rapper mit anschließender Party in der Urania. Der Klangkünstler Steve Bates evoziert in der Zentrale akustische Halluzinationen und Rosa Nebel sprüht den Bike Ball im EKH mit industriellem Techno-Synthwave ein. Der Kramladen schillert in den bunten 80er-Synthwave-Farben etwa der kanadischen Musikerin Dana Jean Phoenix, im Au bearbeitet der Wiener Ennoson seine Technomaschinen, und in der Pratersauna ist Re.You von der Techno-Labelinstanz Kompakt zugange. Drum’n’Bass-Jünger pilgern zu XtraH in den Viper Room oder zu Nicky Blackmarket ins Flex. In der
Grellen Forelle zelebriert der Club Tropenfieber das Fernweh mit peruanischem Digital Cumbia und Exotica, während bei acht Jahre Step Forward im Celeste der Hip-Hop-goes-House-Checker Hodini aka Hulk Hodn den Ton angibt.
SAMSTAG: Die Londoner Radiomacher JD Reid und Sicaria Sound droppen Hip-Hop, Grime und Electronica bei Blvze im Fluc, Le Chocolat Noir füttert das Celeste mit Industrial, Techno und Electro, und in der Grellen Forelle ist nachmittags Vinyl-Flohmarkt, bevor Dahu, HRRSN und Tigerskin mit Tech(no-)house die Plattenteller übernehmen.
Flyer der Woche ausgesucht von Lisa Kiss