Die Zukunft des kreativen Wien: Schau ins Au!


KATHARINA SEIDLER

08.02.2018

Die Zukunft des kreativen Wien: Schau ins Au!

Mit einem konstant spannenden Programm zählt das Au zu den wichtigsten Spielstätten der lokalen Undergroundkultur. Als Galerie, Konzertbühne und Bar genutzt, hat sich in den Betonräumen eine Szene entwickelt, die frischen Ideen offen gegenübersteht und an der Förderung von interkulturellen Dialogen interessiert ist. Die Lage neben dem Yppenplatz und Kapazität für rund 100 Personen machen es jungen Kreativen einfacher, sich an eigene Projekte oder Events zu wagen. Beim Debüt der Reihe The Future für Frauen, Trans- und nichtbinäre Personen präsentierten zuletzt vier junge Musikerinnen ihre Livesets. Ein bunt gemischtes Publikum tanzte zu elektronischem Sounddesign, Rap-Electronica, okkultem Techno und Goth-Pop von Coco Bechamel, Tony Renaissance, Hextape und Mala Herba. Wenn so die Zukunft des kreativen Wien aussieht, ja bitte.

VORSCHAU

DONNERSTAG (8.2.): Das Tanzquartier wackelt zu Hip-Hop-Beats von Brenk Sinatra, Berny verlegt druckvollen (Tech-)House im Sass, Seha Eks, Skwirl und Biotronix einen im Rhiz Hip-Hop und Drum ’n’ Bass, und der syrische Hochzeitsmusiker Omar Souleyman heizt der Grellen Forelle ein.

FREITAG: Elektro Guzzi spielen in der Fluc Wanne den präzisen Livetechno ihrer neuen EP „Color“, oben im Fluc versprüht Ebow non-binäre Rap-Power. Armin Schmelz & Ali Europa fahren im Celeste die Tropicalia-Jahresernte ein, Sebastian und Deux Gitans kredenzen im Club-U Hits und Raritäten aus den 1960ern von Bugalú bis Beat, und Florian Meindl & Jamie Anderson preschen mit trippigen Techno-Tools in der Grellen Forelle nach vorn.

SAMSTAG: Der in Berlin lebende New Yorker Phase Fatale arbeitet bei Dead Sea Diaries in der Grellen Forelle an der Schnittstelle von Industrial zu Techno, während der Londoner Belgier Cabasa beim Klub Sir3ne im Fluc die Anknüpfungspunkte von Ambient, Electronica und avantgardistischer Bass Music erforscht. In der Fluc Wanne raven Gudrun von Laxenburg, Hudi widmet sich im Sass House und Techno, und wer Ebow gestern verpasst hat, kann sie heute im Roxy gemeinsam mit Fauna und kos_mic q’andi bei der Party von und für Flucht nach Vorn erleben. Das Au wobbelt zu Shangaan Electro, Highlife und Footwork etwa von Miami Vince, die Pratersauna nickt mit dem rumänischen Minimal-Techno-Duo SIT, und im Horst schmeißen die Electro-Disco-Fans von Etepetete eine Faschingsparty.


Flyer der Woche ausgesucht von Lisa Kiss