Something for your M.I.N.D.: Superorganism


KATHARINA SEIDLER

25.01.2018

Eine eiskalte Samstagnacht im Jänner, und in den Gängen der Ottakringer Brauerei wuselt es vor gutgelaunten Menschen: FM4 feiert Geburtstag. Das Line-up mischt wie immer massentaugliche Gitarrenbands und Newcomer, besonders freut man sich diesmal auf das Kollektiv Superorganism. Die 17-jährige Sängerin Orono stammt aus Japan, die anderen Mitglieder waren bis vor Kurzem in England, Neuseeland und Australien zuhause. Nun leben alle acht gemeinsam in einer WG in London und produzieren dort knallbunten Pop mit verhatschten Rhythmen und leicht neben der Spur platzierten Samples. „Die neuen Gorillaz“, munkelt da mancher, während Superorganism in bunten Regenmänteln und mit Glitzer im Gesicht auf der Bühne stehen, sich zum Sound von Handyweckern performativ recken und strecken und in ihrem bekanntesten Song „Something for your M.I.N.D.“ einen knackigen Apfel sampeln. Die werden riesig, sagt die BBC, und wir sagen: Stimmt.

VORSCHAU

DONNERSTAG (25.1.): Es ist wieder Rundgang der Akademie der Bildenden Künste, heute etwa mit Panel und Aftershowparty des Kollektivs Bad&Boujee im Fluc. Soundabenteuer zwischen Artock, Free Jazz und Techno bietet Raumschiff Engelmayr im Blue Tomato, Fans avancierter Elektronik schauen außerdem zur Sama Recordings-Nacht ins Elektro Gönner oder zu Deniz Altun ins Rhiz.

FREITAG: Der Bass-Meister Kode9 vom Label Hyperdub kommt zu BLVZE in die Fluc Wanne. Zähflüssigen Drone, waberndes Sounddesign und Synthie-Hexereien verabreichen Missing Organs, Mala Herba u.v.a. beim Celeste Winterfest, während sich im Wuk beim Ja Ja Ja Festival junge skandinavische Bands vorstellen. Im Sass tanzt der Gender-Free-Club Mutter zu Techno und House von Bernhard Wallner, und Dominik Eulberg pilgert mit Wald-und-Wiesen-Techno ins Horst.

SAMSTAG: Die Techno-Doyenne Electric Indigo serviert tagsüber Beats bei 52 Degrees in der Grellen Forelle, abends treten Crews aus dem Hip-Hop- und „Contemporary Club Music“-Feld beim Canyoudigit Soundclash ans Mischpult. Das neue Tanzquartier eröffnet, nach den Performances gibt es ein Ankathie-Koi-Konzert und ein DJ-Set von On Fleek. Richard Dorfmeister stellt sein neues Label Dr. Rich in der Pratersauna vor, Die römischen Votzen und Klitclique beweisen dicke, feministische Eier mit Porn Rap & Konsorten im Au und Daniele Cosmo setzt im Fluc auf Elektroakustik und Slow-Motion-Techno.


Flyer der Woche ausgesucht von Lisa Kiss