KATHARINA SEIDLER —
14.12.2017
Wer sich in Wien für experimentelle Musik interessiert, hat viele Ausgehoptionen. Er kann zur wöchentlichen Monday Improvisers Session in den Jazzkeller des Celeste gehen und mit lokalen Größen wie Susanna Gartmayer, Thomas Berghammer und Didi Kern musizieren. Er kann am dritten Mittwoch des Monats ins Rhiz gehen und bei, genau, Der Blöde Dritte Mittwoch performative Screenings oder Vokalperformances erleben, oder an jedem ersten Sonntag in der ältesten Kirche Wiens bei Neue Musik in St. Ruprecht in ungekannte Klangwelten tauchen. Und dann gibt es da noch die Velak Galas, die Veranstaltungen in der Zentrale oder im Setzkasten und die Nächte von Plattformen wie Moozak oder snim, der Jazzwerkstatt oder dem Label Unrecords. All diese guten Mächte im Dienste der abenteuerlichen Musik zwischen Improvisation und Konzept treffen sich am 17.12. unter dem Motto Jahresendzeitschokoladenhohlkörper im Rhiz zum gemeinsamen Musikhören und -machen. Sounds abseits der Norm sind garantiert.
VORSCHAU
DONNERSTAG (14.12.): Im Celeste schwelgt man im psychedelischen Rock mit Nineties-Nostalgie der Band Eerah. Der israelische DJ Assaf Adato trifft mit seinem harten, filterreichen Techhouse im Sass auf E-Bony und der Berliner Einmusik legt diesen in der Auslage ganz melodieverliebt und Indie-kompatibel an.
FREITAG: Der Brite Felix Weatherall macht als Ross From Friends warmen, organischen Lo-Fi-House voll sorgfältig zusammengeklebter Samples und lullt damit den Club Manifest im Sass wohlig ein. In der Fluc Wanne speit die Londoner Super-MC Paigey Cakey Reime, der französische Shooting Star des brodelnden Techno, Shlømo, kommt in die Grelle Forelle und der Schweizer Techno- und House-Riese Luciano ins Horst. Bei „Techno im Venster“ gibt der Australier Lou Karsh mit ebendiesem Gas.
SAMSTAG: Für seine Album-Präsentation hat der Schlagzeug- und Clubmusik-Tausendsassa Cid Rim ein exquisites Line-up aus JSBL, Lefto, Wandl und Lazy Mason in die Sargfabrik geladen. Beim Club Fixstern im Celeste mixt DJ Sneaker aka Dunkeltier obskure Italodisco, verschollenen Kraut- und Synth-Wave-Schätze, die italienische Aufsteigerin M¥SS KETA setzt das Roxy mit laszivem Electro, Pop und Rap on fire, im Au lauscht man Electro und Noise von Binär und im Club-U steht die Verkleidungs-Extravaganza
von Rhinoplasty unter dem Motto „Por-
to Cervo“.
Flyer der Woche ausgesucht von Lisa Kiss