Alles kann ein Instrument sein: Zehn Jahre Moozak


KATHARINA SEIDLER

25.10.2017

Das Wiener Label Moozak Records hat sich den Randbereichen des musikalischen Ausdrucks verschrieben. Seit zehn Jahren setzt es auf extreme Sounds zwischen Ambient und Noise, Elektroakustik und Experimentalpop. Seinen runden Geburtstag beging Moozak am Wochenende im Rahmen eines Festivals in den Atelierräumen in der Steinergasse 8. In einer beeindruckenden Maschinenhalle kuschelten sich die Zuhörer in Liegestühle, während vorne unter den Glasfenstern wundersame Dinge passierten. Das Duo Plankton etwa performte auf einer Handstrickmaschine und bettete deren Klappern in elektronisches Rauschen, bevor Christine Schörkhuber alias Canned Fit ihre selbstgebauten Musikmaschinen in Betrieb nahm. Metalldosen, Spielfiguren, Glas und Tonscherben werden bei ihr zu Instrumenten, dazu singt sie eigenwillige Popchansons. Das Forschen und Spielen sowie die „Freude am Entdecken von Unentdecktem“, ein besseres Motto konnte sich Moozak für seine Projekte kaum ausdenken.

VORSCHAU

DONNERSTAG (26.10.): Als Vorabendprogramm: Hurbus bei den Transformer-DJ-Debüts in der Schönbrunner Straße 6, danach: Darktronics-Berserker Otto von Schirach im Sub.

FREITAG: Techno, Acid House und Experimentalelektronik finden auf dem Wiener Label Sama Recordings Platz, heute trifft sich eine Label-Delegation im Au. Im Viennale Festivalzentrum vermixt der Amerikaner Photay kunstvoll afrikanische Percussions, experimentellen Funk, House und Disco, Joyce Muniz hat ihren alten Freund Rob von den Stereo MCs zum gemeinsamen DJ-Gig ins Sass geladen und im Werk spielen Smacs & Patrick Kong die Zirkusdirektoren zwischen Spielbuden und Schminkstation. Der Italiener Sasha Carassi kommt mit melodiösem Techno ins Horst, im Flex jongliert der junge deutsche Future-Bass-Typ Mindsight mit farbenfrohen Beats und in der Grellen Forelle ist Charity-Drum-’n’-Bass-Party mit DJs der Kollektive von Mainframe Recordings, Switch! und vielem mehr.

SAMSTAG: Der britische Northern Soul-,Funk- und R&B-Experte Keb Darge gräbt im Camera Club in seiner Vinylsammlung, und die beste Livetechnoband der Welt, Elektro Guzzi, feiert die Gründung ihres Labels Palazzo mit DJ Marcelle im Opera Club. Nosedrip, Bocksrucker und Heap vereinen im Fluc elektroakustische Musik mit Tupfern von Postpunk, Synthwave, Acid und anderen okkulten Sounds, während Amotik unten beim Meat Market in der Wanne kompromisslosen Techno kredenzt.


Flyer der Woche ausgesucht von Lisa Kiss