Not so hot: Angel Olsen war schlecht gelaunt


KATHARINA SEIDLER

08.06.2017

Ja, es war extrem heiß an diesem Dienstag, dem ersten richtigen Sommertag des Jahres, und im bummvollen Saal des Wuk staute sich die Luft. Aber das Publikum war guter Dinge, hatte eine nichts weniger als fantastische, witzige, funky Show des australischen Supportacts Alex Cameron gesehen und freute sich auf die Headlinerin, die US-Country-Folk-Rockerin Angel Olsen. Selbst die für Wien so typischen Tratschmenschen, die aus unerklärlichen Gründen gerne Eintritt für Konzerte zahlen, um sich dann während der Show ausgiebig über ihre Wochenerlebnisse auszutauschen, hielten sich diesmal in Grenzen. Was also ist Angel Olsen über die Leber gelaufen, um sich so schlecht gelaunt zu zeigen? Gemeinsam mit ihrer Band brachte sie ihre Lieder in Live-Perfektion auf die Bühne, aber ihre Zwischenansagen, wohl bedingt durch die Hitze, konnte sich niemand so richtig erklären. An einem Punkt bekamen die Fans sogar den Mittelfinger gezeigt – da hilft dann auch kein nachgeworfenes „I’m only joking around“. Buhuu!

VORSCHAU

FREITAG: Im EKH geht der Club Utopia 3000 mit nachtschwarzem Techno, EDM, Rauschen, Dröhnen und Pumpen von DJ Warzone, Ursu und einigen mehr in die erste Runde. Im Loft trifft der tolle Postpunk von Tents auf die vertrackten Beats von Cid Rim, der slowenische DJ Umek badet die Grelle Forelle in progressivem Techno, und das Einbaumöbel wobbelt zwischen Dub und Dubstep von Tenchu, Selecta Misho und anderen. Bei der Hezekina-Pollutina-Labelnacht im Fluc reist man vom melodischen House und Electro von Moët zu Disco, Cosmic und Funk von G.Rizo, die Tripicalia-Nacht im Au widmet sich allerlei Spielformen von „World Music“, und Beddermann & Dahlmann spielen für Jessas im Flex vier Stunden Techhouse.

SAMSTAG: Im Loop kann man sich davon überzeugen, wieso man sich Monophobe als spannendsten jungen Live-Elektroniker der Stadt merken muss. Das queer-feministische Wiener Label Unrecords feiert im Fluc seinen fünften Geburtstag mit etwa „pink Punk“ der Schweizer Band Empress Piru und das Hyperreality-Festival-Mutterschiff Bliss schmeißt eine Geheimparty an einem noch zu verlautbarenden Ort. Der Club Zirkus Abnormal bringt Techno, House, Schminke und Seifenblasen ins Werk, und im Club-U reist Fab Mayday von Funk zu Punk und Disco und zurück.

SONNTAG: Zur Afterparty nach dem Life Ball kann man zum Beispiel zum Berliner Technoveteranen Dr. Motte ins Sass schauen.


Flyer der Woche ausgesucht von Lisa Kiss