KATHARINA SEIDLER —
04.05.2017
„Tanz die Utopie“ heißt das Buch, das das Fluc vor einigen Jahren veröffentlicht hat. Es handelt von „urbanem Aktivismus als gelebtem Experiment in der Wiener Kunst-, Musik- und Clubszene“ und transportiert genau den Geist, den der wandelbare Ort am Praterstern seit 15 Jahren atmet. Zwischen experimentellster Avantgarde und härtestem Dubstep, Kabarettnächten, Kunstsalons, Indiekonzerten und Tischtennisabenden ist in dem luftigen Containerraum oben und dem verwinkelten Betonschlauch unten alles möglich. Oft auch unter schwierigen Bedingungen. Zum Geburtstag schenkte das Fluc sich und uns ein Festival, das viele Aspekte seines Programms abdeckte, etwa laut-krachig (Westblock), ungestüm-improvisiert (Quehenberger/Kern), poppig-kunstsinnig (Hearts Hearts), bunt-queer (Po:psch) und kompromisslos-technoid (Matrixxman). Wir wünschen dem Fluc weitere 15 großartige Jahre und vor allem ein neugieriges Publikum, das den Einsatz und die Ideen des Teams mitträgt und mitlebt.
VORSCHAU
DONNERSTAG (4.5.): Das Celeste widmet sich der „Wiederbelebung unentdeckter Musikstücke mit dem gewissen Etwas“, das Habibi & Hawara feiert mit filigranem Bluespop von Cari Cari Geburtstag und die Postrock-Electronica-Legenden Seefeel spielt im Rhiz.
FREITAG: Der furchtlose Club Pomeranze verabschiedet sich in der Grellen Forelle mit Techno, Acid und Electro von Renart, Hajj und Taurus, während YAW vom Kollektiv 3feetHi Bass Music, UK Funky, Ghetto Tech und Jersey House bei Service im Celeste zu einer explosiven Mischung mixt. Mit Extrawelt kommt ein Superstar des melodiösen Techno ins Flex, Soulsugar in der Roten Bar streichelt mit Soul, Afro, Cumbia, Disco und Funk die Seelen und bei Fear Le Funk in der Fluc Wanne jonglieren Retrogott & Twit One und Jamin & Fid Mella mit Hip-Hop aller Art. In der Reindorfgasse ist ab Nachmittag Blockparty mit einem Konzert der Band Good Cop.
SAMSTAG: B-Girls fliegen ins Fluc zur Femme-DMC-Nacht, Dan Pomelo und andere Techno-Experten eilen zur Yoshi Label Night ins Sass und Marcelo Cura importiert knackigen Techhouse aus Paris ins Curtain. Dead Sea Diaries holt die kolumbianische DJ Adriana Lopez mit deepen, hypnotischen Techno in die Grelle Forelle, die Indie-Rocker Famp verlegen Popplatten im Loop und André Galluzzi bringt den Techno der großen deutschen Clubs in die Pratersauna.
Flyer der Woche ausgesucht von Lisa Kiss