A Topsach’: Die Wiener Tonstube


KATHARINA SEIDLER

30.03.2017

Ihre Jahresparty heißt „Fünfe“, und auch sonst geht es in der Tonstube gerne vorarlbergerisch zu. In den fünf Jahren seines Bestehens hat das Lokal neben dem Naschmarkt eine treue Fangemeinde aufgebaut, die hier das Vorarlberger Kartenspiel Jassen lernt, der Radioshow Jazzdination beim Entstehen zuhört und sich immer gerne dem Motto des hauseigenen Biers hingibt: „Hosch Bier? Hosch gwunne!“ Die Betreiber haben mit dem Ludwig & Adele plus Catering-Service auch eine Edel-Gastronomie-Schiene, was man im Stammlokal etwa am – ebenfalls hausgemachten – exquisiten Gin und Eistee schmeckt. Gemütlichkeit ist in der Tonstube jedenfalls Trumpf, die verwinkelten Räume mit den Holztischchen sind daher auch ein beliebter Ort für Privatpartys. Zum fünften Geburtstag gratulierten dementsprechend zahlreiche Stubenhocker, die Andachtsjodler kamen von DJs aus allen Ecken des Landes. In diesem Sinne: „Hepa! Bis schpejda!“

VORSCHAU

FREITAG: Mit Jackmaster steht in der Pratersauna ein Mitbegründer des energetischen Hybrid-Clubmusiksounds aus House, Bass Music, Breaks, Rave und Disco um Leute wie Rustie an den Reglern. Henning Baer verwandelt das Flex mit rauem, straightem Techno in einen Meat Market und Marco Kleebauer von Leyya übt sich unter seinem Solo-Alter-Ego Karma Art beim Salon 2000 im Celeste in elastischem Beat-Design. Die On-Fleek-Crew macht mit Antonia und Ambio zwischen Bass, Rap, Grime, Pop und R’n’B im Club Titanic gemeinsame Sache, die Rote Bar lässt das Feeling des Camera Club im 7. Bezirk auferstehen und im Fluc verlegen Sweet Susie und DJ Schwein „Leftfield, Trip Hop und Erotic Ambience“. In der Grellen Forelle singt der Downtempo-Club Heimlich mit Martha van Straten, Ninze und anderen Gästen ein Lob der stilvollen Entschleunigung.

SAMSTAG: Es gibt einen neuen Party-Hotspot in der Stadt. In einer früheren Innenstadt-Disco verspricht das Prime (1., Salzgries 4) einen Underground-Club mit Holzboden und gutem Soundsystem – und heute noch dazu den Besuch der Chicagoer Ghetto-House- und Footwork-Legende DJ Clent. Mit DJ Stingray ist ein zweites US-Clubmusik-Schwergewicht in der Stadt, zu hören in der Grellen Forelle. Der Frankfurter Orson Wells lässt beim Club Hours im Werk Deep House gemäß seinem eigenen Tracktitel nach elegant-verträumter „Midnight Mystique“ klingen und im Celeste ist mit Paul Cut ein französischer Enthusiast für erlesen-atmosphärische House Music zugange.


Flyer der Woche ausgesucht von Lisa Kiss