Hände reichen hinter dem DJ-Pult


KATHARINA SEIDLER

09.02.2017

Kreativität als Ventil, Musik als Seelenmedizin, diese Wechselwirkungen sind grenzenlos und altersübergreifend. Damit auch junge Erwachsene mit Fluchterfahrung aktiv am Wiener Nachtleben teilhaben können, gibt es in der Stadt zwei Initiativen, die den Austausch zwischen österreichischen und internationalen Musikerschaffenden und DJs fördern. Im Rahmen von Workshops und Proberunden schaffen die Organisationen Bunt gemischt sowie Bock auf Kreativität Räume und Gelegenheiten, in denen junge Menschen erste Erfahrungen hinter dem DJ-Pult oder auch dem MC-Mikrophon sammeln oder bereits vorhandene Kenntnisse ausbauen können. Die zugehörigen Partys und Konzerte finden an Orten wie dem Werk, der Grellen Forelle, dem Spektakel oder dem Heuer statt. Zwischen europäischen Clubtracks und eigenen Lieblingssongs aus der Heimat der Nachwuchs-DJs kommt unter den blinkenden Dancefloor-Lichtern zusammen, was zusammen gehört, ganz so wie sich das die ursprüngliche Disco- und Technobewegung gewünscht hat.

VORSCHAU

FREITAG: Sam Irl vollführt housige MPC-Kunststücke im Celeste, die Crews von Hausgemacht und United Colours of Beton machen im Werk mit Techno und House gemeinsame Sache und im Loft kommen bei Um & Auf mit Motsa und At Pavillion Dancefloor-Beats und Gitarrenpop zusammen. Das Label Ashida Park präsentiert Cyber Grime und digitale Tanzmusiken von Galtier und Bean im Club Titanic, die Veteranen des Camera Clubs lassen in der Roten Bar alte Zeiten auferstehen und Roman Rauch, Preddy Tendergrass und Smoab wählen unter dem Motto „Subjektiv – Die besten Housetracks aller Zeiten“ ebendiese im Heuer aus. Das schottische Duo Slam kommt mit reduziertem, elegantem Techno in die Grelle Forelle und Barbara Preisinger vom Berliner Label Slices of Life beehrt das Flex.

SAMSTAG: Das Mon Ami wird vier. Der Linzer Electronica-Feingeist Abby Lee Tee reist ins Fluc, im Curtain ist Vogueing Ball mit Plenvm Ninja und dem House of Butter, und das Techno-Duo Infernale Barker & Baumecker heizt der Grellen Forelle ein. Der Hamburger Wosto verhext das Heuer mit Exotica, Gruseldisco und anderen Geheimschätzen, der rumänische Aufsteiger Dubtil verlegt punktgenauen, hypnotischen Techno in der Auslage und die experimentellen Hip-Hopper von Duzz Down San erobern das Celeste. Das Werk wird zur Manege des Zirkus Abnormal und die Pratersauna bekommt minimalen Techno von Ion Ludwig aufgetischt.


Flyer der Woche ausgesucht von Lisa Kiss