Zum zehnten Geburtstag: Ja, Panik zurück in Wien


KATHARINA SEIDLER

17.11.2016

Es ist Freitag und die schon lange nach Berlin ausgewanderte Superband Ja, Panik ist endlich wieder in der Stadt. Sie feiert ihren zehnten Geburtstag, nur spielt sie zu diesem Anlass nicht etwa eine Jubiläumstournee, sondern hat ein Buch geschrieben. Das bunt durchmischte Rückblicks- und Nachdenk-Potpourri heißt wie die begleitende Single „Futur II“ und wird mit einer Party im Curtain vorgestellt. Die Lesung gerät ob der mangelnden Sitzgelegenheiten mit eineinhalb Stunden ein wenig lang, aber die angekündigten weiteren Highlights „Karaoke, Dia- und Videoshow, Rauch, Schnaps und andere Gotteslästerungen“ halten ihre Versprechen. Im schönsten Moment der Nacht singen Ja, Panik selbst im Chor ihren Song „Libertatia“ – leicht windschief, wie es sich für Karaoke gehört: „Ich wünsch mich dahin zurück, wo’s nach vorne geht.“ Futur II, die Zeitform, drückt eine in der Zukunft vollendete Handlung aus. Ja, Panik bleiben niemals stehen.

VORSCHAU

DONNERSTAG (17.11.): 80s-Pop-Queen Ankathie Koi glitzert mit neuem Video im Celeste, Fingers of God, Rovan und Oko Oko einen im Fluc House, Ambient und Proto-Techno und in der Grellen Forelle vertont der Techno-Punk Alec Empire live die Missbrauchs-Doku „My Talk with Florence“.

FREITAG: Die Spritzwein Sessions haben den Berliner Soundstream mit seinem organischen, Disco-verliebten, funky House ins Sass eingeladen, das italienische Trio Agents of Time kombiniert trippigen Techno und deepen Tech-House in der Grellen Forelle und die Prager Digitalkrach-Expertin Jano Doe spielt im Fluc. Joton droppt trockenen Techno im Werk, im Curtain kommen bei Discotropique meets Club Majik Fans von exotischer Musik auf ihre Kosten und die Soul-Popperin Soia stellt ihr Album „H.I.O.P“ im Cafe Leopold vor. Der Club Scheitern im Opera Club kommt mit Cloak aus Frankfurt und dem Live-Techno-Duo Stock Projects härter, dünkler und technoider denn je um die Ecke, während die Münchnerin Julietta der Auslage mit dichten Beats zwischen House und Techno einheizt.

SAMSTAG: Der gute Londoner Fort Romeau spielt im Cafe Leopold mit den verschiedensten Texturen von House, der türkische MC Ethnique Punch steckt das Fluc in die Tasche und das Celeste ist in den Händen von Moff & Tarkin vom isländischen House-Label Lagaffe Tales. DJ Vadim und Sofie wiederum drehen im Curtain Hip-Hop, Trip-Hop und Bass Music durch den Fleischwolf: „I am a terrorist, terrorist, terrorist …“

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Flyer der Woche ausgesucht von Lisa Kiss