Das Berghain liegt jetzt in den Niederlanden


KATHARINA SEIDLER

11.08.2016

Wie wird man zur Legende? Man gibt sich möglichst geheimnisvoll. Der Berliner Clubtempel Berghain hat es geschafft, als Mythos gehandelt zu werden. Wegen seiner Dark Rooms, der mehrtägigen Partys und nicht zuletzt durch seine strenge Türpolitik. Zu einem Berghain-Besuch gehören stundenlanges Anstellen und die Möglichkeit einer willkürlichen Abfuhr durch den Türsteher einfach dazu. Ein Festival in den Niederlanden hat seinen Besuchern kürzlich die ultimative Berghain-Erfahrung geboten: Vor einer Installation namens „Berghenk“ stellte man sich zwischen Absperrgittern in die Schlange, um dann an der Tür der nachgebauten Fassade des Clubs abgewiesen zu werden. Hinter der Kulisse spielte ein DJ zwölf Stunden lang Musik, die nach draußen dröhnte – er blieb aber allein. Ob die Weggeschickten genauso lieb gelacht haben wie die entspannten Menschen, die es nicht ins Berghain schaffen? Wir vermuten es.

FREITAG (12.8.): Das Werk wird zehn! Daher gibt es wieder das tolle dreitägige „Kunst am Kanal“-Festival mit Kinderprogramm, Filmen, Installationen, DJs sowie Open-Air- und Indoor-Konzerten von u.a. Bulbul, Propella, Fuckhead, Ash My Love, Le Toy oder Julian & der Fux. Vor dem Abschluss des Impulstanz-Festivals werden noch einmal die elegantesten Hüftschwünge im Kasino am Schwarzenbergplatz hervorgekramt. Dafür, dass es funky und schwitzig wird, sorgen B.Visible mit einem Liveset sowie die FM4-DJs Christian Fuchs und Sebastian Schlachter. Jenny Yohn und Giorgio versprechen bei Hypnotic Dyscotic im Fluc dreidimensionale Tanz-Erlebnisse von Italo Disco bis Proto-Techno und im Sass reichen einander Crazy Sonic und Anna Ullrich zwischen ihren Techno- und House-Platten die Hand.

SAMSTAG: Im Heuer gilt es den ersten Geburtstag des Kollektivs Sounds of Blackness zu feiern, das sich der Verbreitung von Black Music und all ihrer Derivate verschrieben hat. Die tollen Frauen hinter Walzerkönig und Terror + Martina treten im Elektro Gönner an die Abspielgeräte, im Fluc ist 90ies Club und im Sass klatschen Nutrasweet und Asumi in die Hände.

SONNTAG: Ein Rad-Ausflug nach Greifenstein ist nie verkehrt und umso besser, wenn vor Ort dann in einer Location namens Friedel Gastro mit Roman Rauch, Franjazzco oder Mirella Kassowitz ein paar der besten heimischen Clubmusik-Feinspitze auflegen. Los geht’s am Nachmittag, und es gibt auch gemeinsame Rad-Konvois ab dem Wiener Donaukanal. Im Fluc spielt I-Wolf ein Live-Mashup-DJ-Set.


Flyer der Woche ausgesucht von Lisa Kiss