Real Deal: Das Festival der Überraschungen


KATHARINA SEIDLER

23.06.2016

Die Dinge, die wir bisher beim Real Deal Festival erlebten haben, reichten für drei Nachtwachen. Wir haben die beeindruckenden Hallen des Neuen Hafengeländes erkundet und unser Mitläuferpotenzial in einem „Schmiss-Automaten“ erproben lassen. In einem komplett mit Silber ausgekleideten Raum haben wir Luftballons zerplatzt, um die von Zebra Katz darin versteckten 100 Euro zu finden. Vor allem aber haben wir ein kleines Vermögen in eine menschliche Jukebox investiert. In diesem beleuchteten Kasten stehen abwechselnd die beiden Musiker David Schweighart und Scott McCloud und spielen live die bestellten Songs von Radiohead über Tina Turner bis Britney Spears. Seine Wahl aus dem Liederkatalog teilt man, wie bei einer richtigen Jukebox, per Buchstaben- und Zahlencode mit, und wird dasselbe Lied mehrmals bestellt, erklingt „Toxic“ oder „Karma Police“ eben mehrmals. Erfreulicherweise wird diese Jukebox auch am zweiten Festivalwochenende Anfang Juli wieder im Foyer stehen.

VORSCHAU

DONNERSTAG (23.6.): Dub, Reggae, Rocksteady und Artverwandtes kommen bei MC Danny Ranks und den Made-in-Babylon-Residents im Club-U zusammen, und der immer gute Club Struma + Iodine lädt den polnischen Gitarristen Stara Rzeka, einen Freigeist zwischen Drone Metal, Okkultismus, Folk und improvisierter Musik, ins Rhiz ein.

FREITAG: Hip-Hop, Trap und all things Bass erklingen bei Jeru und Neba im Curtain, die Techno-, House- und Leftfield-Schleckermäulchen der Clubs Just und Glow ziehen im Celeste an einem Strang, der Club Maschinenraum zelebriert im Werk mit einem Liveset von Primm Techno in Reinkultur, und Ben Vedren spielt in der Grellen Forelle elegant-minimalistischen Techno.

SAMSTAG: Hochkarätige Live-Elektronik aus Österreich gibt es bei Ogris Debris und I-Wolf in der Fluc Wanne, das Celeste wird beim exzentrischen Disco-Soul des Londoner Crooners Count Indigo zum Zirkus Maximus, Ejeca setzt bei der neuen Nacht Gelato Bianco in der Pratersauna auf melodischen, aber treibenden Techhouse, Sounds of Blackness widmen ihren Abend im Heuer Riddims aus der afrikanischen Diaspora, und das tolle DJ-Duo Terror + Martina aus dem Umfeld des Sorority-Netzwerks hat Turntable-Kolleginnen wie Minou Oram in die Grelle Forelle gebucht.

SONNTAG: Der Club Canudigit hievt Beatmeister wie Machinedrum, Salute und Flako auf die Eutopia-Bühne des Donauinselfests.

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Flyer der Woche ausgesucht von Lisa Kiss