KATHARINA SEIDLER —
14.04.2016
Vergangenes Wochenende durften wir erstmals ein Event selbst mitgestalten und das Festival Electric Spring im Museumsquartier kuratieren. Natürlich sind wir also extrem parteiisch, wenn wir sagen: Es war traumhaft, und tausend Dank an alle Beteiligten! Die Haupterkenntnis der Vorbereitungs-Monate bleibt, dass wir trotz eines Freundeskreises aus vielen Veranstalterinnen und Veranstaltern nie eine wirkliche Vorstellung davon hatten, wie viel es im Vorfeld einer Party zu tun gibt, wie sehr man um ihren Erfolg zittert, wie viele Gedanken in jedem Detail von Line-up über Sicherheit, Technik, Kommunikation und Budget bis zu Verpflegung und Aufräumarbeiten stecken. Es ist, als würden wir nach 15 Jahren des Ausgehens erstmals verstehen, was da im Nachtleben passiert und von Menschen geplant und gemacht wird. Liebe Veranstalterinnen und Veranstalter, nun wollen wir noch viel mehr „danke“ sagen für alles, was ihr regelmäßig auf euch nehmt, um die Musiklandschaft der Stadt bunter zu gestalten. Den Rest der Woche schlafen wir jetzt erst mal.
VORSCHAU
DONNERSTAG (14.4.): Im Top Kino startet das Musikdoku-Festival Poolinale mit dem Film „Daft Punk Unchained“. In der Tonstube plaudern Mira Lu Kovacs und Sam Irl live in der Radiosendung Jazzdination über Musik.
FREITAG: In der Künstlerhaus Passage und im Brut geht das großartige Festival sound:frame in seine zehnte Runde. Toju Kae stellt dabei seinen zärtlichen Electronica-Pop und eine neue AV-Show vor, Swede:Art jongliert mit Bass Music und Hip-Hop-Beats. Der estnische Produzent Ruutu Poiss vollführt unkonventionelle Electronica-Balanceakte im Celeste, Benjamin Damage zelebriert allerdeepsten Techno in der Grellen Forelle und Yung Hurn-Brudi Lex Lugner gönnt dem Roxy einen Auftritt. Jungle Brother Bam kapert das Cafe Leopold, Aphrodite und Micky Finn versorgen das Marx Project mit Drum’n’Bass, im Fluc ist Human Rights Dance-Party von Amnesty International und Wolfram beschallt die Scheitern-Nacht im Opera Club.
SAMSTAG: Sound:Frame, Tag zwei, Brut: Die Londonerin Throwing Shade erläutert den Begriff „Cosmic R’n’B“, Pascale Project aus Kanada spielt herrlich schwelgerischen Synth-Pop. Der Techno-Gigant Marcel Fengler beehrt die Grelle Forelle und der Beat-Scientology Jeru konzentriert sich im Celeste auf „alles, was mit Beats zu tun hat, Scratches und eine Prise Zucker“. Und: Das legendäre Tüwi ist nach der heutigen Abrissparty mit zahlreichen Bands Geschichte, wird aber danach wieder neu aufgebaut.
Flyer der Woche ausgesucht von Lisa Kiss