Frische Fische, frischer Wind


KATHARINA SEIDLER

03.12.2015

Kürzlich erschien, kaum zu glauben, die 250. Folge dieser Kolumne. Wie eine kleine Ewigkeit wirkt es auch, dass die Grelle Forelle ihre anfangs noch strengst bewachten Tore am Donaukanal aufgesperrt hat. Kommendes Wochenende feiert der Club tatsächlich seinen vierten Geburtstag, und zwar mit einem spitzenmäßigen Minifestival. Los geht’s am Donnerstag mit dem Durchstarter Hunee, der House als dehnbares Kontinuum aus Seele, Jazz, verspielter Psychedelik und Lebensfreude versteht. Am Freitag reitet der Detroiter Minimal-Techno-König Robert Hood ein, und am Samstag geben sich Seuil und Dyed Soundorom als stilistische Verbindung der beiden Vorabende die Klinke in die Hand. Zum Geburtstag schenkt sich die Forelle außerdem einen größeren Umbau: Der zweite Floor wird in ein Restaurant umgewandelt, während der Hauptraum als Club bestehen bleibt, sich aber verstärkt für Konzerte und andere Nicht-Techno-Veranstaltungen öffnen soll. Der Fisch bleibt frisch.

VORSCHAU

DONNERSTAG (3.12.): Im Wuk treffen einander Elektro Guzzi und Richard Dorfmeister; Lilian von den Wiener Endorphinen spielt im Celeste.

FREITAG: Manu Mayr, Zanshin und The Reboot Joy Confession beschallen die Affine-Records-Nacht im Fluc. Nick Curly präsentiert Techhouse von trocken bis saftig im Flex, eine Delegation des Kollektivs Viennoise jongliert beim Zirkus Abnormal im Werk, und Misonica verspricht für ihren Gig im Celeste „funky House mit extravaganten Bassläufen und einer Prise Acid“. Der Soul Train hält im Roxy, die Club-Mutter-Crew brettert unter dem Motto „Gender Free“ im Sass, und zahlreiche Hip-Hopper wie A.Geh Wirklich? oder Funky Cotletti schauen im Café Leopold vorbei. Franck Roger balanciert in der Pratersauna zwischen House und dessen französischer Variante.

SAMSTAG: Experimenteller Hip-Hop trifft bei Jon Phonics im Café Leopold auf Grime und Funk-Reminiszenzen, Harry Jen tänzelt zwischen jazzigen und hip-hoppigen Beats im Fluc, und mit DJ Vadim geht Hip-Hop- und Electronica-Gigant im Celeste ans Werk. Mo’ Horizons verbreiten Chill-out- und Brazil-Stimmung im Curtain, der slowenische Cheftechnologe Valentino Kanziani feiert den siebten Geburtstag der Auslage,
und Motsa mischt im Volksgarten House, Poststep und Pop.

MONTAG: Dominik Eulberg und Marc Houle in der Pratersauna, Joyce Muniz und Kiki im Sass. Im Dual lässt Fontarrian Rhythmen und Bilder schleifen und stolpern.

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Flyer der Woche ausgesucht von Nathalie Großschädl