Tanz-Elfen brauchen keinen Alkohol


KATHARINA SEIDLER

26.03.2015

Smoothies statt Bier, Tanzen als Morgengymnastik: Ein neuer Trend, um Club und Alltag zu verbinden, kommt wieder einmal aus Berlin. Die Idee einer frühmorgendlichen Feier als Verlängerung der Clubnacht ist natürlich nichts Neues, aber die „Morning Gloryville“-Partys verstehen sich nicht als After-Hour, sondern als Muntermacher vor einem Arbeitstag. Die Musik ist die gleiche wie in den normalen Clubs; verstrahlte Gesichter sieht man auf der Tanzfläche ebenso. „Wir brauchen keinen Alkohol und nicht unbedingt Drogen“, meint eine junge Frau mit Glitzer im Gesicht in dem Video, das Spiegel Online an einem Berliner Mittwochmorgen auf einer der Gloryville-Partys gedreht hat. Die Barkeeperin mixt Blattspinat und Ananas zu einem Detox-Drink, daneben findet ein Yoga-Kurs statt. Angeblich sind schon ein Dutzend anderer Städte auf den Trend aufgesprungen. Wir halten in Wien die Augen offen, auch wenn wir selbst auch ohne morgendliches Raven froh sind, rechtzeitig ins Büro zu kommen.

VORSCHAU

Donnerstag (26.3.): Das norwegisch-deutsche Duo Easter vertont im Club-U mit minimalistischer Eleganz das Internet, die Auflösung von Gendergrenzen, die kühle Zukunft. Mann&Klamm grooven sich mit Techno und House im Sass durch die Nacht, und im Wuk Projektraum steigt Tag zwei des Zoom! Festivals der Jazzwerkstatt Wien.

freitag: Beim Emissionen-Winterfest im Ragnarhof gibt es Musik, Tischtennis und einen Griller zum Selbst-Belegen. Eine Delegation des Berliner Technoclubs Rummels Bucht tritt zur 20. Maschinenraum-Party im Werk an, Nick Curly spielt in der Kantine funky Techhouse, und der New Yorker Techno-DJ Anthony Parasole schaut in der Grellen Forelle vorbei. In der Pratersauna ist wieder Klubnacht mit Wiener Residents, und die Nacht im Roxy steht unter dem Zeichen von Soul und deepem Funk. After-Hour feiert man übrigens sowohl Samstag- als auch Sonntagvormittag im Kulturzentrum „Schmelze“ im 21. (Prager Straße 142/6).

samstag: Iron Curtis untersucht beim Club Manifest im Sass die Wärme, Weichheit und Tiefe von House. Das Step-Forward-Festival zieht mit einem Set des Berliner Rappers Amewu in der Fluc Wanne den Hut, und forne alias Ali Europa zaubert im Celeste verträumten Instrumental-Electropop und freestylige Househybride aus den Maschinen. In der Pratersauna ist bei Amos und Tom Small Drum ’n’ Bass, und in der Grellen Forelle legt der deutsche Techno- und House-Riese Stephan Bodzin auf.

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Flyer der Woche ausgesucht von Lisa Kiss