Horizonterweiterung zum Tanzen: Club Mandingo


KATHARINA SEIDLER

22.01.2015

Der Einfluss afrikanischer Musiktraditionen auf die Clubmusik, etwa über stilistische Umwege wie Funk und Soul, wurde bereits gründlich erforscht, ebenso die Wechselwirkungen mit späteren Stilen à la Kuduro oder Kwaito. In letzter Zeit hat man in Wien das Gefühl, dass auf einigen Partys wieder größeres Interesse für Klänge abseits von Techno, House und Hip-Hop besteht. Musik aus etwa Mali, Gambia, Senegal oder Guinea-Bissau verschreibt sich der Club Mandingo, der kommende Woche erstmals im Fluc über die Bühne geht. Peter Nachtnebel, Sammler exotischer Vinylplatten („sehr teuer und sauschwer zu bekommen, aber es zahlt sich aus“), eröffnet die Reihe am 26. Jänner: „Ich werde Hip-Hop-Ansätze, Tuareg-Rock, funky James-Brown-Kopien und Mark Ernestus’ Jeri-Jeri-Kooperationen ebenso miteinbeziehen wie etwa Sahel Folk, eine traditionelle folkloristische Musik, die auch mit E-Gitarren gemischt wird.“

VORSCHAU

Donnerstag (22.1.): Kunst schauen, Wein aus Plastikbechern trinken und bei den anschließenden Partys versumpern: Die Akademie der bildenden Künste lädt zum jährlichen Rundgang.

Freitag: Der Club Magic Carpet Ride kehrt mit Indie, Punk und Soul ins Dual zurück, und das Loft wird bei den Shows des Texta Soundsystems und der Waxolutionists zur Hip-Hop-Zone. Bande à part holen den Norweger Telephones und seinen fein verschrobenen House, Italo-Disco und Space-Techno ins Café Leopold, Eoae und Swede:art schließen im Celeste Hip-Hop mit Post-Step und Artverwandtem kurz, und das Schweizer Electro-Punk-Duo Saalschutz aus dem Hause Audiolith bespielt den WTF?!-Ball in der Fluc Wanne.

Samstag: Das Label Sama Recordings präsentiert im Fluc ein Showcase mit Acid-Synth-House und Polyrhythmik-Improvisationen. Nomad mixt mit den Tingel Tangels im Celeste Afro House, exotische Disco, Soul, Islandfunk und andere Raritäten zu einem tropischen Cocktail, und Ben Vedren aus Paris groovt für Stadtpark Musik in der Auslage zwischen minimalem Techno und House. Die Ottakringer Brauerei wird zum FM4-Areal; beim großen Radiogeburtstag spielen unter anderem Die Sterne, HVOB und Sizarr. Im Volksgarten gibt es bei der Riesenparty Gangpeng ein DJ-Set der britischen Disco-House-Veteranen Crazy P, Hip-Hop-Produzentenmeister Suff Daddy lässt massiven Funk auf das Café Leopold los, und Rampue droppt in der Grellen Forelle fein verschachtelten House.

04_FylderdWoche
Flyer der Woche ausgesucht von Barbara Fuchs