Au!
Spielfeld, 10 Uhr. Am Bahnsteig des Grenzortes herrscht gähnende Leere. Keine Menschenseele ist zu sehen. Sind alle nach Rimini? Ein Betrunkener wankt aus der Bahnhofstoilette. „Wo ist das Postamt?“, lallt er. Eine klassisch-südsteirische Begrüßung. Wir können dem Mann trotzdem nicht helfen, haben gerade erst unsere Räder aus dem Zug aus Graz abgeladen. Mit der Bahn anzureisen, war keine schlechte Idee. Das schont die Kondition – der Abschnitt des Murradwegs bis Spielfeld gilt streckenweise als ein wenig monton –, belastet dabei aber auch das Urlaubsbudget nur unwesentlich. Für drei Euro Aufpreis chauffieren die ÖBB motivierte Radsportler inklusive Drahtesel.
Die Sonne brennt auf den Bahnsteig. Schweißausbruch. Und das, bevor wir das erste Mal in die Pedale getreten haben. Abfahrt. Wenige Meter durch den Ort geradelt, ist der Murradweg, der „R2“, wie er von Beamten liebevoll getauft wurde, gleich gefunden. Eben und gut asphaltiert schlängelt er sich bei Oberschwarza, Unterschwarza, Lichendorf durch schattenspendende Kukuruzfelder. Fahrtwind, endlich.