„Ich kann sehr schnell sehr wild werden“
Er ist Botschafter, wohnt in einer imperialen Anlage und findet, dass er in seiner Position keine Späße machen darf. Ein herzerwärmendes Interview mit dem Eisbären Ranzo
Eisbär Ranzo lebt seit 2014 in der Eisbärenwelt des Tiergartens Schönbrunn (Foto: Daniel Zupanc)
Moderne Zoos haben sich zu vier Hauptaufgaben verpflichtet: Artenschutz, Bildung, Forschung und Erholung. Ihre Geschichte ist aber tief im Kolonialismus verankert und diente damals nicht nur der Zurschaustellung exotischer Tierarten, sondern auch zur absolutistischen Selbstdarstellung und Demonstration des Herrschaftsanspruchs. Heute zeigen Tiergärten Inszenierungsformen von Natur und lassen auch gesellschaftliche Veränderungsprozesse erkennen: Pandabären wurden zum Symbol für bedrohte Tierarten, aber auch zum Goldstandard diplomatischer Geschenke der Volksrepublik China.
Das Foto eines abgemagerten Eisbären auf einer winzigen Eisscholle ging um die Welt und machte dieses Großraubtier zur neuen „flagship species“ für die Klimakrise.
Wir haben Ranzo, einen gebürtigen finnischen Eisbären, der seit 2014 im Tiergarten Schönbrunn wohnt, zu einem Gespräch über Freiheit, Fortpflanzung und Freuden des Zoolebens getroffen.
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