Der Maisberg
Die EU hat ukrainisches Getreide vom Zoll befreit, um die globale Nahrungssicherheit zu gewährleisten. Das gilt auch für Futtermais. Nur dass dieser in Österreich stecken bleibt und hier die Preise kaputtmacht
Der Mais ist, wenn man so will, ein Spätzünder. Erst im Oktober wird er reif, da sind der Weizen und die Gerste längst eingeholt. Kaum geschnitten, müssen die Kolben in einen Backofen. Die Bauern können sie mit dem natürlichen Wasseranteil von 20 Prozent nicht in der Scheune lagern.
Süße Maiskolben gehen in die Nahrungsmittelproduktion, stärkehaltige in die Industrie und in Futtermittel. Man kann daraus Bioethanol machen, also Biokraftstoff, und Stärke. Diese verarbeitet man zu Arzneimitteln, zu Fertiggerichten sowie Babynahrung. Und Zitronensäure, wie sie zum Beispiel für kalklösende Reinigungsmittel gebraucht wird.
Man kann mit Mais auch Schweine füttern. Der Mais ist unauffällig. Praktisch. Unprätentiös. Und fast überall drin.
Zwei Millionen Tonnen Mais haben die österreichischen Landwirte 2022 geerntet. Das mag nach viel klingen, es war aber ein schlechtes Jahr.