„Wir verlieren einen bewohnbaren Planeten“
Julia Steinberger schrieb federführend am jüngsten Weltklimabericht mit und klebt sich nun als Aktivistin auf die Straße. Ein Gespräch über den Zustand der Erde, ihren Klimaaktivismus im Laborkittel und was wir tun müssten, um die Welt zu retten
Auf ihren Rucksack hat Julia Steinberger einen Button geheftet, worauf groß „Oui“ steht: Ja zum Klimagesetz, über das die Schweiz am 18. Juni abstimmen wird. Die Umweltökonomin forscht nicht nur, sie will die Gesellschaft verändern. Schon als Jugendliche ging sie regelmäßig auf Demos. Die International Karl Polanyi Society holte sie nun als Gastprofessorin an die Wirtschaftsuniversität Wien. Bevor Steinberger vor die Studenten tritt, trifft sie den Falter zum Mittagessen und bestellt sich den veganen Wok-Teller.
Falter: Frau Steinberger, letzte Woche veröffentlichte das Fachjournal Nature eine Studie, der zufolge der Mensch die Welt bereits über sieben von acht planetaren Grenzen bugsiert hat – dazu zählen der Klimawandel, die Luftverschmutzung und der übermäßige Einsatz von Düngemitteln. Was bedeutet das für uns?