Au Backe
Ewige Chemikalien machen Menschen krank und schädigen die Umwelt. Aber sie sind auch verdammt praktisch. Brauchen wir sie?
Die einen falten’s, die anderen knüllen’s. Es ist in Weiß verfügbar und in zartem Gelb, besonders weich und mit Vanilleduft. Die Österreicher haben es jeden Tag zwischen ihren Backen, und gemessen an den leeren Regalen während der Corona-Lockdowns scheint es für sie in Krisenzeiten kaum etwas Wichtigeres zu geben als dieses Alltagsprodukt: Klopapier.
Eine neue Studie, die vergangene Woche das Fachjournal Environmental Science and Technology Letters veröffentlicht hat, könnte manchem Leser nun den Toilettenbesuch vergällen: Wissenschaftler hatten Klopapier in Amerika, Afrika und Westeuropa untersucht und fanden darin bedenklich hohe Mengen an sogenannten ewigen Chemikalien. Das ist keine gute Nachricht.
Ewige Chemikalien stehen auf der Abschussliste der Europäischen Union, denn sie gelten als gesundheits- und umweltschädlich. Chemiker kennen die berüchtigte Gruppe dieser robusten Industriechemikalien unter dem Begriff per- und polyfluorierte Alkylsubstanzen, kurz PFAS. Damit sind tausende menschengemachte Substanzen gemeint, von denen uns viele seit Jahrzehnten begleiten. Zu diesen zählt zum Beispiel auch der Kunststoff Polytetrafluorethylen, besser bekannt als Teflon.