„Der Kapitalismus wird enden“
Bestsellerautorin Ulrike Herrmann über den Ausgang der Klimakonferenz und darüber, warum wir die Klimawende nur durch ein Schrumpfen der Wirtschaft hinbekommen
Sie regt an – und auf: Ulrike Herrmanns neues Buch „Das Ende des Kapitalismus“ stürmte bei seinem Erscheinen sofort auf Platz eins der Bestsellerlisten, schon mit früheren Titeln wie „Hurra, wir dürfen zahlen“ über den „Selbstbetrug der Mittelschicht“ löste die Berliner taz-Redakteurin heftige Debatten aus. Auch diesmal erzürnen ihre Thesen viele Menschen: So genügte ein nicht einmal einminütiges Video auf der Facebook-Seite des deutschen Senders NDR, dass dieser seine Kommentarfunktion einschränken musste. Der Auslöser? Herrmann hatte gesagt: „Das Elektroauto ist die totale Sackgasse.“
Nicht dass die Wirtschaftsredakteurin gegen erneuerbare Energie wäre. Sie ist nur überzeugt, dass diese für unseren derzeitigen Lebensstandard nicht ausreichen werde, und schon gar nicht für einen weiter wachsenden. Daher müssten wir unsere Wirtschaft kontrolliert schrumpfen, und das bedeute das Ende des Kapitalismus. Herrmann selbst lebt in einer Zweizimmerwohnung, hat kein Auto und „kann nicht mehr fliegen“. Diese Woche kommt die disputierfreudige Autorin nach Wien.