Wer soll das bezahlen?
Die Klimakrise trifft die ärmsten Länder der Welt am härtesten. Dabei tragen sie am wenigsten zur globalen Erwärmung bei. Entwicklungsstaaten fordern nun Gerechtigkeit – und bitten reiche Länder zur Kasse
Am 23. September tritt Shehbaz Sharif hinter ein Pult in New York und spricht zur Welt. Im Juni waren schwere Wolken über Pakistan gezogen, sie taten sich auf und schlossen sich fast über zwei Monate nicht mehr. Sein Land habe noch nie ein verheerenderes Beispiel für die Folgen der globalen Erwärmung gesehen, erzählt Pakistans Premierminister auf der UN-Generalversammlung. Sharif nennt die Katastrophe den „Ground Zero des Klimawandels“.
33 Millionen Menschen leiden unter der Flut, 1500 Pakistanis sind gestorben, darunter 400 Kinder. Eine Million Häuser hat das Wasser zerstört, eine weitere Million beschädigt. Eine Million Nutztiere sind tot, vier Millionen Hektar Ackerland weggeschwemmt, rund 13.000 Kilometer Straße demoliert. Die Weltbank habe die Schäden auf 40 Milliarden US-Dollar (41,1 Milliarden Euro) beziffert, erzählte seine Ministerin für Klimawandel Sherry Rehman. Noch immer fehle es 20 Millionen Menschen am Notwendigsten.