Die Umweltschutz-Fabrik
Vor 40 Jahren gründete eine kleine Gruppe von Aktivisten Global 2000. Zu Besuch bei der inzwischen größten Umweltorganisation Österreichs
Das alte Schild im Stiegenhaus „Um größte Reinlichkeit wird ersucht. Lärmen auf den Stiegen ist untersagt“ wirkt wie ein Witz. Staub verdeckt die Handläufe des Geländers, Männer mit Helmen hämmern, schrauben, dröhnen. Aus dem Haus in der Neustiftgasse 36 ist eine riesige Baustelle geworden. Selbst von außen donnert es. Auf dem angrenzenden Augustinplatz holt ein riesiger Bohrer Erdmassen für die künftige U-Bahn ans Tageslicht.
Mitten im hippen siebten Wiener Gemeindebezirk soll im Haus in der Neustiftgasse Großes entstehen, das weit über den U-Bahn-Bau hinausgeht. „Es wird eine starke Umweltbewegung brauchen, sie wird in den nächsten Jahrzehnten ganz wichtig sein“, sagt Agnes Zauner, 32 Jahre alt und Geschäftsführerin von Global 2000 – der größten Umweltorganisation des Landes, „wir möchten der Ort sein, wo die Umweltbewegung ein- und ausgehen kann.“ Einen Co-Working-Space soll es künftig geben, in dem sich Aktivisten von NGOs vernetzen können. Dazu noch Werkstätten und Räume, um Banner für Demos zu malen. Global 2000 will zur Umweltdrehscheibe Österreichs werden. „Wir sind jung und brauchen die Welt“, steht auf dem Plakat hinter Zauners Schreibtisch. Wobei: So jung ist Global 2000 nun auch nicht mehr. Vor wenigen Tagen hat die Umwelt-NGO ihren 40. Geburtstag gefeiert. Dabei war es ein Wunder, dass die Organisation überhaupt ihre Kindheit überlebt hat.