Der tote Fluss
Innerhalb von vier Wochen verendeten bis zu 400 Tonnen Fisch im deutsch-polnischen Grenzfluss Oder. Die rechtskonservative polnische Regierung versucht, die Naturkatastrophe zu einem Sabotageakt der Deutschen umzudeuten
Sie konnten nur noch tot aus der Oder gezogen werden – etwa 400 Tonnen Fisch in nur vier Wochen. Auch Muscheln, Schnecken und andere Wasserorganismen verendeten innerhalb kürzester Zeit. Manche der Fische waren zehn bis 15 Jahre alt geworden, es werde Jahre dauern, ehe sich das Ökosystem des deutsch-polnischen Grenzflusses wieder erholt, sagen Umweltexperten. WWF Deutschland geht sogar von einer großflächigen Vergiftung des gesamten Flussökosystems mit seinen knapp 900 Kilometern aus.
Eine Giftwelle schwappte durch die Oder, so viel ist sicher. Was sie ausgelöst hat, ist unklar, Wasserproben und die Überreste der toten Fische werden in Polen und Deutschland, aber auch in Österreich und den Niederlanden auf mögliche Ursachen der Vergiftung analysiert.
Sie ist allerdings jetzt schon ein Lehrbeispiel dafür, wie wenig die rechtskonservative polnische PiS-Regierung vor allem Naturkatastrophen gewachsen ist und wie sehr sie bei jeder Gelegenheit Ressentiments gegen Deutschland schürt. Dabei steht sie selbst in der Kritik, zu spät zu wenig unternommen zu haben.
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