„Die Schmuggler sind sehr einfallsreich“

Seit 40 Jahren gilt in Österreich das Washingtoner Artenschutzübereinkommen. Der zuständige Experte im Finanzministerium Gerhard Marosi über den illegalen Handel mit seltenen Tieren, gefährliche Souvenirs und Chamäleons in Socken

Benedikt Narodoslawsky, Maria Motter
Natur, FALTER 31/2022 vom 02.08.2022

Gerhard Marosi mit einer beschlagnahmten Tiger-Jagdtrophäe, die in Österreich illegal eingeführt wurde (Foto: Heribert Corn)

Das Dachgeschoß des Finanzministeriums in der Wiener Innenstadt sieht nicht so aus, wie man sich ein Finanzministerium vorstellt. Dort lagern in Vitrinen Stachelschweinstacheln, Trophäen von Großkatzen und eine in Alkohol eingelegte Kobra. Gerhard Marosi hat hier sein Büro, er ist der Artenschutzexperte des Finanzministeriums. Die ausgestellten Exponate stammen von Schmugglern oder Touristen, die gegen das Washingtoner Artenschutzübereinkommen – kurz Cites – verstoßen haben. Ein Gespräch über Wildtierkriminalität in der Reisezeit.

Falter: Herr Marosi, seit 40 Jahren gilt in Österreich das Washingtoner Artenschutzübereinkommen Cites. Wofür braucht man es?

Gerhard Marosi: Cites regelt den internationalen Handel mit gefährdeten Arten freilebender Tiere und Pflanzen. Dabei sind die Arten unterschiedlich geschützt. Bei den am stärksten bedrohten Tieren und Pflanzen ist ein kommerzieller Handel verboten. Weniger gefährdete Arten, die auf der Liste des Artenschutzübereinkommens stehen, darf man zwar kommerziell handeln, aber man braucht für sie eine Genehmigung vom Ausfuhrland und vom Einfuhrland. ­Cites kontrolliert also den Handel durch Einfuhr- und Ausfuhrgenehmigungen.

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