Klagen fürs Klima
Mex M. und Klara Butz beschäftigen die Gerichte, um Klimaschutz juristisch durchzusetzen. Kann das klappen?
Unter der Reiterstatue von Prinz Eugen lässt Klara Butz ihren Blick über den Wiener Heldenplatz schweifen. Vor dreieinhalb Jahren – kurz vor Weihnachten 2018 – protestierte sie wenige Meter von hier mit einer kleinen Gruppe auf der ersten Fridays-for-Future-Demo in Österreich für mehr Klimaschutz. Viele hochrangige Politiker hat Butz seither getroffen.
„Ich war in jedem Gebäude schon einmal“, sagt Butz und zeigt aufs Wiener Rathaus, den Parlamentspavillon und das Bundeskanzleramt. Die Gespräche seien freundlich gewesen. „Aber wir haben bemerkt, dass sie wenig bringen.“
Drei Jahre lang hat sich Butz im Aktivismus aufgerieben, sie hat fürs Klima organisiert, demonstriert, lobbyiert. Das Meteorologie-Studium, das die 24-jährige Wienerin vergangene Woche abschloss, ließ sie für ihre ehrenamtliche Arbeit lange schleifen. Trotzdem ist das Ergebnis der Fridays-for-Future-Bewegung ernüchternd. Vergangene Woche berechneten Klimaforscher des Grazer Wegener Center für Klima und Globalen Wandel, dass Österreich nach wie vor so viel Treibhausgase in die Luft bläst wie 1990. Trotz besserer Technologie. Trotz der Grünen, die die Klimaaktivisten mit ihren Protesten von der außerparlamentarischen Opposition in die Regierung katapultierten.