Irgendwann bleib i dann dort
Wenn ein Tier eine Reise tut, so kann man was erzählen: Vier Geschichten über geschmuggelte Flusspferde, ausgewilderte Kaninchen, Müll voller Lebewesen und die Ziegen eines großen Entdeckers, die in der Fremde die Natur verändert haben
Eine Million Arten sind laut dem Weltbiodiversitätsrat der Vereinten Nationen (IPBES) vom Aussterben bedroht. Zu den größten Bedrohungen für die biologische Vielfalt zählen die Experten neben der Klimakrise, Umweltverschmutzung und der Zerstörung des natürlichen Lebensraums auch invasive Arten, die sich abseits ihrer Heimat stark vermehren und damit Ökosysteme aus dem Gleichgewicht bringen. Vier historische Beispiele anlässlich der beginnenden Urlaubssaison, die beschreiben, wie Menschen Tieren Fernreisen ermöglicht und dadurch die Umwelt verändert haben.
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25. Dezember 1859, zum Christtag gibt’s eine große Bescherung. 79 Tage segelte die Lightning von Liverpool aus um den halben Erdball, nun legt sie am anderen Ende der Welt in Hobsons Bay an. Nicht nur Passagiere steigen vom Frachtschiff und betreten nahe Melbourne australisches Festland, in seinem Bauch hat der Klipper auch allerhand Waren geladen. Stiefel in Koffern, kistenweise Rosinen, Fässer voll Haferflocken, Butter, Schinken, Speck und Rum. Alles sehr britisch. Und noch ein englisches Mitbringsel ist mit dabei: 66 Rebhühner, vier Hasen und 24 Wildkaninchen, die Thomas Austin bestellt hat.