Schamanen, Schwerter, Staatsfeinde
Sie sind ängstlich und wütend, und sie marschieren im Gleichschritt mit FPÖ und Neonazis. Wie stark hat sich die Impfgegner-Szene seit Beginn der Pandemie radikalisiert? Und wie gefährlich ist sie?
Geimpfte, denen alle Gefäße platzen. Intensivstationen voller Patienten mit Impfschäden. „Meine Tochter und ich, wir machen bei diesem Gen-Experiment nicht mit!“, sagt die Pflegerin aus Oberösterreich, die eine Krankenhaus-Schutzhaube über ihrer Mütze trägt und sich als Widerstandszeichen ein rotes X auf ihre FFP2-Maske gemalt hat. Erst kürzlich habe man einem Patienten kein Blut abnehmen können, behauptet sie. „Das ist wegen der Impfung total verklumpt.“ Die Impfung nennt sie „gespritzte Gentechnik“.
Die Krankenschwester ist eine von 44.000 Menschen, die voriges Wochenende gegen die Covid-Maßnahmen über die Wiener Ringstraße zogen. Wieder war es eine seltsame Mischung aus Regenbogen- und Reichskriegsfahnen, die sich auf Einladung der FPÖ gegen einen gemeinsamen Feind zusammenschloss: die Impfpflicht.