Heile Welt
Vor 50 Jahren wurde der Grundstein für Österreichs Nationalparks gelegt. Wie steht es heute um den Schutz der heimischen Natur?
In der kleinen Kärntner Gemeinde Heiligenblut spielt die Blasmusikkapelle, Schulkinder im Sonntagsgewand schwenken Fähnchen. Drei Männer haben an einem Tisch Platz genommen, hinter ihnen die malerischen Alpen, vor ihnen wehen die Wimpel ihrer Bundesländer im Wind. An diesem sonnigen Donnerstag wird das Trio am Fuße des Großglockners Geschichte schreiben.
Vor fünfzig Jahren – am 21. Oktober 1971 – setzten die Landeshauptleute Hans Sima, Hans Lechner und Eduard Wallnöfer ihre Unterschriften unter die „Vereinbarung der Länder Kärnten, Salzburg und Tirol über die Schaffung des Nationalparks Hohe Tauern“. Die „Heiligenbluter Vereinbarung“ gilt als Geburtsstunde der österreichischen Nationalparks und als Meilenstein im heimischen Naturschutz.
Das Drei-Länder-Abkommen ist „geleitet von dem Wunsche, die Hohen Tauern als besonders eindrucksvollen und formenreichen Teil der österreichischen Alpen in ihrer Schönheit und Ursprünglichkeit als Beispiel einer für Österreich repräsentativen Landschaft und zum Wohle der Bevölkerung, zum Nutzen der Wissenschaft und zur Förderung der Wirtschaft für alle Zukunft zu erhalten“. Ein Jahr zuvor hat der Europarat das Europäische Naturschutzjahr ausgerufen, um den Blick der Bevölkerung für Umweltprobleme zu schärfen.