Burgenland statt Regenwald
Sie gilt als Klimakiller, weil für sie hektarweise Urwälder verbrannt werden. Doch die begehrte Sojabohne gedeiht auch in Österreich und ist die Aufsteigerin des Jahrzehnts
Unweit vom Neusiedler See, in einer flachen Landschaft voller Windräder, führt Thomas Perger über seinen blitzsauberen Hof. Über die Wiese rennen 200 Legehennen, ein Teil ihres Futters wächst auf den Feldern nebenan. Im Jahr 2000 ist der Perger-Hof in Bruck an der Leitha auf Bio um- und ins Sojageschäft eingestiegen. Auf bis zu 40 Prozent der 100 Hektar gedeiht heute die kleine Bohne. Um die Ernte zu verkaufen, brauchen die Pergers nicht weit zu fahren: nur zur Firma Landgarten, ebenfalls in Bruck, die die Bohnen in Snacks und Knabbermischungen für die Supermarktketten verpackt. Liegt der Proteingehalt – einer der wichtigsten Parameter beim Soja – unter 40 Prozent, werden die Bohnen zu Tierfutter. Die Pergers bauen auch Weizen, Hafer und Kräuter an, Soja hat aber eine Sonderposition. „Die Sojabohne ist leicht zu produzieren und die einzige Kultur, bei der Ertrag und Preis halbwegs stabil sind“, sagt Perger.