„Ich schaue euch in die Augen!“
Falsches Futter, böse Vorurteile und prekäre Wohnverhältnisse. Ein Gespräch mit einer Straßentaube über ihre soziale Lage in Wien
Das Erste, was man in den Städten morgens hört, sind gurrende und Brutplätze suchende Tauben. Und das Letzte, was man vor dem Einschlafen sieht, sind große Batzen Taubenkot auf der Fensterscheibe. Für viele, auch sonst tierliebe Menschen ist diese Vogelart daher ein ständiges Ärgernis. Bei kaum einem Thema fällt es leichter, einhellige Zustimmung zu erhalten: Straßentauben kann man nur hassen, sie sind dreckige Krankheitsüberträger! Sie beschmutzen mit ihrem toxischen Kot Bauwerke! Und sie sind dümmer als Hühner! Oder sind das falsche Vorurteile?
Wir haben mit einer Straßentaube über Diskriminierung, die Wiener Wohnsituation und Leistungssport gesprochen.
Falter: Es gibt eine Szene im Film „Stardust Memories“, wo eine Straßentaube in Woody Allens Apartment eindringt. Allen bezeichnet sie als „Killer-Taube“ und „Ratte mit Flügeln“. Bekommen Sie so etwas in Ihrem Alltag auch oft zu hören?