Spuren von Nachhaltigkeit?

Österreichs Weinbauverband wirbt mit einem Siegel für nachhaltigen Weinbau. Winzer dürfen dabei Pestizide spritzen, die der Umwelt schaden

Juliane Fischer
Natur, FALTER 14/2021 vom 06.04.2021

Die gelben Spuren verraten, dass hier Pestizide ausgebracht wurden. Wo gespritzt wurde, wächst kein Gras mehr (Foto: Johann Zaller)

Acker-Senf, Hahnenfuß und Hirtentäschelkraut, die Vogelmiere, die man in Wildkräuterkochbüchern findet, Kamille und Weidenröschen, die man als Tee kaufen kann. Sie alle haben eines gemeinsam: Pflanzenschutzhersteller stufen diese Pflanzen als sehr gut bekämpfbar ein.

Erst Ende März begingen Umweltschützer den internationalen Tag des Unkrauts, der Naturschutzbund pries dabei die Bedeutung dieser Pflanzen als Nahrungsgrundlage für Bienen. Jetzt im April, bevor die Reben austreiben, rücken viele Winzer mit Spritzmitteln aus, um dem Unkraut den Garaus zu machen. Zum Beispiel durch das Unkrautbekämpfungsmittel „Katana“ mit dem Wirkstoff Flazasulfuron. Wie das berüchtigte Glyphosat verteilt sich dieser mit dem Saftstrom in der Pflanze und verhindert das Keimen. Wissenschaftler sprechen von systemischer Wirkung. Gras und Co stellen das Wachstum ein, verfärben sich gelb und sterben langsam ab. Das Spritzmittel hat eine Wartefrist von 90 Tagen. Frühestens dann dürfen die Trauben geerntet werden.

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