Ein Schritt zurück
Welchen Informationen dürfen wir in Kriegszeiten trauen? Und wann ist eine Nachricht gesichert? Die Geschichte über einen syrischen Flüchtling, der im türkisch-griechischen Grenzgebiet erschossen worden sein soll, zeigt wie Fact-Checking und Journalismus in Zeiten der sozialen Medien funktioniert.
Krisen- und Kriegszeiten sind Zeiten geballter Desinformation. Sie fordern auch klassische Medien heraus, zumal dann wenn im Netz Videos und Fotos kursieren.
Was ist wahr? Was kann man glauben? Wer schickt welche Nachrichten mit welcher Absicht auf den Weg? Welcher Account ist gefälscht?
Wie diese großen Fragen in der Praxis abgehandelt werden – und wie das Publikum darauf reagiert – beschäftigt wissenschaftliche Forschung. Man konnte es diese Woche auf Twitter aber auch gut beobachten.
Der türkische-griechische Grenzfluss Evros: Am Montag publizierte ein Mann namens Mughira Al Sharif auf Twitter ein entsetzliches Video von dort. Es zeigte einen sterbenden Mann, laut Angaben Sharifs den syrischen Flüchtling Ahmed Abu Emad, der von griechischen Grenzpatrouillen getötet worden sein soll. Viele Medienleute, mich eingeschlossen, teilten das Video und die Tweets des Kollegen.