„Ich brauche in der Politik keine Romanze“
Bürgermeister Michael Ludwig über die rote Parteichefin, protestierende Schüler und sein Verhältnis zur FPÖ
Foto: Heribert Corn
Vor einem Jahr zog Michael Ludwig in das große Büro seines Vorgängers Michael Häupl im Wiener Rathaus ein. Zum Jahrestag sprach der Falter mit Ludwig über den Angriff der türkis-blauen Bundesregierung auf das rote Wien und darüber, wie die Sozialdemokraten mit den Freiheitlichen umgehen sollen und wieso die neue U-Bahn U5 teurer wird als geplant.
Falter: Herr Bürgermeister, Sie haben vorige Woche zum ersten Mal als Bürgermeister am 1. Mai auf dem Rathausplatz eine Rede gehalten. Da ist uns Ihr imposantes rotes Winktuch aufgefallen. Wird das nur am 1. Mai herausgeholt?
Michael Ludwig: Ja. Das liegt sonst bei mir zu Hause, aber nicht nur das eine.
Wie groß ist denn Ihre Winktuchsammlung?
Ludwig: Ich habe neben dem einfärbig roten Tuch auch eines mit den drei Pfeilen. Ich habe zwar nur drei verschiedene Motive, aber ich besitze Winktücher aus verschiedenen Epochen. Meine Mutter hat mich schon im Kinderwagen zu den Maiaufmärschen mitgenommen, da habe ich noch mit Fähnchen gewinkt. Ein Winktuch habe ich erst verwendet, als ich zum ersten Mal einen Platz auf der Tribüne bekommen habe.