Im Herdentrieb
Eine Kuhherde tötet eine Frau. Der Bauer haftet. Tirols Politik skandalisiert das Tiroler Kuh-Urteil. Völlig zu Unrecht, wie die präzise Arbeit des Landesgerichts Innsbruck zeigt
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Der Tiroler Landeshauptmann Günter Platter (ÖVP) hält es für ein Fehlurteil. Er steht jetzt nicht auf der Seite des Opfers, sondern „ganz klar und unmissverständlich“ auf der Seite der Bauern. Er „hofft, dass die Berufung Erfolg haben wird“.
Sein Stellvertreter, der ÖVP-Bauernbundobmann Josef Geisler, spricht gar von einer Katastrophe „für die Alm- und Weidewirtschaft“, die „bereits für den heurigen Almsommer“ schlagend würde.
Der Wirtschaftsbund-Obmann Franz Hörl sieht ein „Urteil mit fatalen Konsequenzen, weit über die gesamte alpine Landwirtschaft hinaus“.
Der Präsident der Tiroler Landwirtschaftskammer gesteht, er habe „sehr schlecht geschlafen“, denn der Umstand, „dass Bauern und ihre Familien um Hab und Gut gebracht werden, lassen wir nicht zu“. Er wisse dabei das ganze Land hinter sich.