Holzer im Grätzel: FH St. Pölten
In den vergangenen zehn Jahren hat es St. Pölten ja doch irgendwie geschafft, seine Altstadt zu einem gar nicht so unattraktiven Platz zu machen. Nur: Dort ist die Fachhochschule St. Pölten nicht.
Die Fachhochschule wurde 2007 in der St. Pöltener Nordrandsiedlung untergebracht, im Glasscherbenviertel der Stadt. Und zwar im wahrsten Sinne des Wortes, wie ein Stammgast des Lokals Kuckucksnest erzählt, weil hier früher einmal eine Fabrik explodiert sei und da alle Fensterscheiben zu Bruch gingen.
Heute ist das Gebiet geprägt von Industrieruinen, Plattenbauten und doch auch relativ vielen religiösen Institutionen und Gstätten von wirklich eindrucksvollen Dimensionen. Und von einer türkischen Community, die das Grätzel recht eindrucksvoll mit Infrastruktur versorgt.
Das Matino’s nicht, diese Mischung aus Café, Cocktailbar und Restaurant gibt sich kosmopolitisch, verabreicht Kardamom-Tee aus Sri Lanka, Burger, Wraps und Curry. Und auch das Kuckucksnest gibt sich „ur-österreichisch“, ist eines der ältesten Lokale rundum, 1912 als „Gasthaus am Brillantengrund“ gegründet, seit den 80er-Jahren als Kuckucksnest geführt, „weil der damalige Betreiber so ein Fan des Films mit Jack Nicholson war“, wie Gerhard Bauer weiß.