Hilfeschrei

Peter Iwaniewicz weiß, dass Vögel weltweit die Hälfte aller Insekten fressen

Kolumnen, FALTER 49/2018 vom 04.12.2018

Die erste UN-Konferenz zur Biodiversität fand im Dezember 1994 statt. Letzte Woche ging in Sharm El-Sheikh, Ägypten, das 14. internationale Treffen zu den Rahmenbedingungen für das Leben auf der Erde zu Ende. Mediale Berichterstattung? Unter der Wahrnehmungsschwelle. Dabei geht es um ein Thema, das von manchen Experten sogar gravierender als die Klimakrise eingeschätzt wird: das Verschwinden der Arten, insbesondere das Insektensterben.

Dazu ein paar Zahlen: Die gesamte Masse aller Wildtiere auf dem Festland wird auf circa eine Milliarde Tonnen geschätzt. Insekten machen davon gewichtsmäßig 90 Prozent aus, obwohl jedes einzelne Kerbtier nur wenige Gramm wiegt.

Viele sind genervt von Insekten, in der Landwirtschaft gelten sie meist als „Schädlinge“. Sie ernähren sich zwar auch von Pflanzen, aber – viel wichtiger – sie bestäuben sie auch, was ja die Voraussetzung dafür ist, dass wir Gemüse und Obst ernten können. Diese sogenannte Ökosystemdienstleistung der Insekten wird auf jährlich circa eine halbe Trilliarde Dollar geschätzt. So viel etwa müsste man also aufbringen, wenn Menschen und Maschinen diese Arbeit verrichten würden. In Österreich macht der Bestäubungswert ungefähr das Zehnfache des durchschnittlichen Honigertrags aus, also jährlich bis zu 500 Millionen Euro. Das macht Bienen und andere blütenbestäubende Insekten nach Rindern und Schweinen zu den drittwichtigsten Nutztieren in Industriestaaten.

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