„Die Zeit hat sich stärker verändert als die Grünen“
Nach 27 Jahren hängt der grüne Planungssprecher Christoph Chorherr den Berufspolitikerjob an den Nagel. Ein Gespräch über die Grünen, verärgerte Bürger und die Tücken der Stadtplanung
Foto: Florian Klenk
Gast auf Erden“ steht auf Christoph Chorherrs T-Shirt zu lesen. Gast in der Politik wird der grüne Gemeinderat und Planungssprecher demnächst sein. An diesem Montag kündigte er per Videobotschaft nach 27 Jahren als Berufspolitiker seinen Rücktritt mit Jahresende an. Er müsse Platz machen, sagt er. Die jüngere Generation soll nachrücken.
Seestadt, Nordbahnhof, Sonnwendviertel – bei der Umsetzung sämtlicher großen Stadtentwicklungsgebiete war Chorherr beteiligt. Er hat die Stadt maßgeblich mitgestaltet. Oft handelte er sich dabei Ärger mit Bürgerinitiativen ein. Nun geht er. Politisch aktiv bleibt er dennoch. Projekte hat er genug im Kopf, zum Beispiel wird er eine Bäckerei eröffnen.
Falter: Herr Chorherr, Sie haben eine Videobotschaft ins Netz gestellt, um anzukündigen, dass Sie Ihre politische Tätigkeit einstellen werden. Die politischen Umstände hätten sich verändert, Social Media haben neue Bedingungen geschaffen – warum haben Sie ausgerechnet die Form einer Videobotschaft über Social Media gewählt, um Ihren Rücktritt bekannt zu geben?