Gute Gäste
Wie Menschen mit Behinderung im niederösterreichischen Örtchen Unternalb die Frühstückspension Obenauf schupfen
Foto: Manfred Horvath
Wenn Steffi Müller ihre schwarzen Socken anhat, hat sie einen schlechten Tag; wenn sie rot-schwarze anhat, einen noch schlechteren. „Dann nehmen sich die Kollegen vor mir in Acht“, sagt die 17-Jährige und lacht. Die junge Frau steht im Eingangsbereich des Caritas-Hotels Obenauf in Unternalb nahe Retz und streckt neu angekommenen Gästen zur Begrüßung die Hand entgegen. Die rechte Socke grau mit rosa Punkten, die linke hellgelb-grau gestreift. „Keine Gefahr!“
2016 eröffnete die Caritas im Weinviertel eine „Frühstückspension mit sozialem Mehrwert“. 15 Menschen mit kognitiver Behinderung sind hier beschäftigt. Sie üben hier unter Anleitung dreier Betreuerinnen an echten Gästen wie ein Hotel funktionert: Rezeption, Reinigung, Frühstücksbuffet – die ganze Palette an Tätigkeiten, alle Abläufe und Routinen werden von den Klienten, die zwischen 17 und 50 Jahre alt sind, übernommen.