Die Karibik-Kanone

In den Paradise Papers findet sich auch eine absurde Tangente zu einem der größten Skandale der österreichischen Geschichte: der Noricum-Affäre

Politik, FALTER 46/2017 vom 14.11.2017

Verteidigungsminister Helmut Krünes (l.) und Noricum-Vorstand Peter Unterweger im Jahr 1986 bei einer Präsentation der GHN-45 (Foto: M. Leckel / APA-Archiv / picturedesk.com)

Am Abend des 22. März 1990 betritt der 62-jährige Wissenschaftler Gerald Bull sein Wohnhaus in Uccle, einem gediegenen Vorort von Brüssel. Die Tür zu seinem Appartement kann er nicht mehr aufschließen. Gerald Bull wird durch mehrere Schüsse in Genick und Hinterkopf ermordet. Die Täter werden nie gefasst. Es ist jedoch naheliegend, dass sie aus seinem beruflichen Umfeld stammen.

Gerald Bull war Rüstungsingenieur und zeit seines Lebens von der Idee getrieben, Kanonen von immer größerer Reichweite zu konstruieren. Wer diese kaufte, war ihm dabei herzlich egal. Seine Waffen wurden nicht nur an das Apartheidregime in Südafrika geliefert. Im ersten Golfkrieg kamen Kanonen aus der Entwicklung von Gerald Bull auf beiden Seiten zum Einsatz. Beliefert hatte die Kriegsparteien Iran und Irak die Noricum, eine Tochtergesellschaft des damals noch verstaatlichten Stahlkonzerns VOEST.

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