Der Fall Pilz und die Selbstauflösung der Linken
Die Liste Pilz ohne Peter Pilz ist eine deprimierende Illustration der Situation der Linken im Land
Peter Pilz nimmt also sein Nationalratsmandat doch nicht an. Außer den Regierungsparteien, den Eurofighter-Herstellern und Pilzens in jahrzehntelanger redlicher Arbeit erworbenen Feinden kann das niemanden freuen. Schon gar nicht freut es den Falter, in dem einst Peter Pilz sein Lucona-Tagebuch publizierte. Das war Ende der 1980er-Jahre, Pilz saß schon im Parlament und agierte im Lucona- und leitete den Noricum-Untersuchungausschuss.
Es war also kein froher Moment für Florian Klenk, als er vergangenen Freitag spätabends entdeckte, dass auf Twitter, im digitalen Schaufenster des Journalismus, ein Zeuge von einem Vorfall in Alpbach berichtete. Pilz soll im Jahr 2013 eine junge EVP-Mitarbeiterin sexuell belästigt haben. Für Samstag war eine Pressekonferenz anberaumt, und Klenk nahm Kontakt mit dem Zeugen auf.