Willkommen in der Welt des Schmerzes!
Wien ist die wichtigste Sadomaso-Stadt Mitteleuropas. Eintauchen in eine dominierende Szene
Foto: Patrick Rieser
Barbara ist 45, Bilanzbuchhalterin, engagiert sich in Wahlkämpfen, geht oft ins Rabenhof Theater und näht gerne Männern die Vorhaut zu. Ihr Lebensgefährte Harald ist 69, Nachrichtentechniker, er liebt seinen Kater, auch wenn er ihm Ratten vor die Tür legt, und er hat sich einen großen Latexwürfel gebaut, in den er sich reinstellen und die Luft absaugen kann, bis er wie ein Stück Beinschinken vakuumiert ist.
Barbara und Harald verbindet eine 20 Jahre lange Liebe und die Leidenschaft der Elastizität und des Geruchs von Latex. Vor sechs Jahren haben sie sich die Räume einer ehemaligen Buchbinderei im Weißgerberviertel gekauft und ein stunden- und tageweises Mietstudio für die BDSM-Szene daraus gemacht. Sie sitzen in der geräumigen Dusche ihrer „Großen Werkstatt“. In Sichtweite stehen, hängen und liegen ein Krankenhausbett, viele Nadeln, Peitschen, Rohrstöcke und so ungefähr alles, was sich aus Latex fertigen lässt.