Eine Schule, die keine sein will
Eine Imam-Schule in Wien soll geschlossen werden. Die muslimischen Betreiber tricksen und argumentieren intransparent. Die Politiker suchen im Wahlkampf zu punkten. Und die Medien lösen die üblichen Reflexe aus
Foto: Christian Wind
Die Causa rund um die İmam-Hatip-Schule in Wien-Liesing ist, wenn man so will, wie ein riesengroßer Misthaufen. Diesen Misthaufen hat nicht ein Einzelner aufgehäuft. Der Müll kam von verschiedenen Seiten. Die größte Ladung deponierte die islamische Organisation, die die fragwürdige Einrichtung betreibt. Es sind Strukturen, die in der Tradition einer Ideologie stehen, die nicht gerade den demokratischen Pluralismus, sondern eine islamische Gesellschaftsordnung herbeisehnt.
Eine weitere Fuhre kam von jenen politischen Parteien, die aus kaum einem anderen Thema mehr politisches Kapital schlagen als aus dem Islam. Ein, zwei gehäufte Schäuferl legte eine aufgewiegelte Öffentlichkeit darauf. Und nun stinkt es.
Es stinkt nach Tricksereien innerhalb der sogenannten muslimischen Community. Es stinkt nach Populismus, sechs Wochen vor der Nationalratswahl. Und es stinkt nach sensationsheischenden Medien, die lieber schwadronieren als informieren.